Icecream Screen Recorder - Screencasts und Screenshots erstellen

Funktionalität: Der Icecream Screen Recorder vereint zwei Grundfeatures unter einer Oberfläche. Zum einen lassen sich Screencasts anfertigen. Diese Desktop-Videos erfassen alle Aktivitäten auf dem gesamten Monitor oder einem individuell einstellbaren Teilbereich. Die Auflösung reicht bis 1080p. Bei der Aufzeichnung kann man zum Beispiel störende Icons auf der Arbeitsoberfläche ausblenden, den Mauszeiger zur besseren Orientierung hervorheben oder Cursorbewegungen ausblenden. Ebenfalls praktisch: Ein Countdown, der die letzten drei Sekunden vor Start eines Screencasts herunterzählt. Außerdem kann man mit Grafikwerkzeugen sogar in die Live-Aufnahme zeichnen, etwa um auf wichtige Elemente hinzuweisen.

Auf Wunsch berücksichtigt die Software auch den Ton, sodass sich gleichzeitig Kommentare und Hinweise per Mikro hinzufügen lassen. Die Videos werden als MKV-Datei gespeichert. Das hat den Nachteil, dass der Windows Media Player sie nicht ohne Weiteres wiedergeben kann. Mit dem kostenlos verfügbaren VLC-Player gelang es im Test aber problemlos.

Darüber hinaus bietet der Icecream Screen Recorder die Möglichkeit, Screenshots zu erstellen. Auch hierfür kann der Benutzer einen Bildschirmbereich frei auswählen und vor dem Speichern Pfeile, andere grafische Symbole oder Text einfügen, um bestimmte Dinge zu verdeutlichen. Für die Bildschirmfotos steht als Format JPG oder PNG zur Verfügung. Mit einem Klick lassen sich die Screenshots zudem an Server des Herstellers senden, die eine Kurz-URL zur Verfügung stellen und ermöglichen, die hochgeladene Datei sofort in sozialen Netzwerken zu teilen.

Installation: Nach dem Aufruf der knapp über 44 MByte großen Installationsdatei begleitet ein Assistent den Anwender bei der Auswahl von Optionen wie Programmordner und Sprache. Am Ende des Vorgangs lässt sich das Tool ohne Neustart sofort nutzen.

Bedienung: Nach dem ersten Start präsentiert sich trotz anderer Sprachauswahl während der Installation die Software auf Englisch. Um die deutsche Oberfläche zu nutzen, müssen Sie aus dem Pulldown-Menü, das Sie über Settings / System / Language erreichen, den entsprechenden Eintrag wählen. Bei der deutschen Lokalisierung haben sich allerdings einige Übersetzungsfehler eingeschlichen - zum Beispiel ist aus Preload with Windows die Option Mit Windowsvorspannung geworden.

Sie sollten in der Konfiguration auch gleich nachschauen, ob Sie noch weitere Vorgaben ändern möchten. Wer beispielsweise häufig mit dem Tool arbeitet, legt höchstwahrscheinlich darauf Wert, dass es immer zusammen mit Windows gestartet wird, was per Default nicht der Fall ist. Auch die Hotkeys sowie die Standardverzeichnisse für Videoaufnahmen und Screenshots lassen sich hier umstellen. Es ist allerdings nicht möglich, die von Windows bereits belegten Shortcuts, etwa die Tasten Druck oder Alt-Druck für Screenshots, Tool-eigenen Funktionen zuzuordnen.

Wenn Sie alles nach Ihren Wünschen konfiguriert haben, können Sie loslegen. Am schnellsten arbeitet man mit den Tastenkürzeln, die sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase einprägen. Alternativ dazu starten Sie die Programmoberfläche und wählen den Button für die Aufnahme von Videos oder Screenshots.

Fazit: Der Icecream Screen Recorder überzeugt durch die unkomplizierte Bedienung, mit der auch Einsteiger ohne größere Einarbeitungszeit Screencasts und Screenshots erstellen können. Dabei ist die Qualität der Videos sehr hoch. Wer detailliertere Einstellmöglichkeiten, etwa für Codec oder Bitrate, vermisst, ist bei Programmen wie Bandicam besser aufgehoben. Diese sind aber in der Regel kostenpflichtig. (mje)