ICANN: Keine neuen Top-Level-Domains

Die Konferenz der "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" (ICANN) in Kairo ist ergebnislos geblieben. Das Gremium konnte sich nicht auf neue Top Level Domains einigen, sodass sich kommerzielle Angebote weiterhin unter .com versammeln müssen.

Die US-Regierung hatte Ende 1998 die internationale Verwaltung der Domain-Namen im Internet der ICANN  übertragen. Seitdem wird diskutiert, wie neben den Länderkürzeln wie .de für Deutschland die Top Level Domains .com, .net, .org, .edu, .mil und gov erweitert werden können.

Insbesondere E-Commerce-Anbieter drängen auf Domains wie .shop, um Einkaufsmöglichkeiten im Internet klarer zu kennzeichnen und für die Kunden leichter auffindbar zu machen. Auch die Europäische Union fordert die Einrichtung einer .eu-Domain.

Auf der am Freitag in Kairo beendeten Konferenz sollten die neuen Top Level Domains beschlossen werden. Die ICANN vertagte sich jedoch ergebnislos. In einem vorläufigen Bericht   über das Meeting wird unter anderem die "Domain Name Supporting Organization" (DNSO) für die Verzögerungen verantwortlich gemacht. Laut ICANN liegen die Vorschläge seit über acht Monaten bei der DNSO. Bis zum 20. April 2000 soll nun die Liste der DNSO mit neuen Domain-Namen bei der ICANN eingehen.

Diese Liste will die ICANN dann zusammen mit der "World Intellectual Property Organization" (WIPO) auf Markenrechte prüfen. Auf der nächsten ICANN-Konferenz, die ab 15. Juli 2000 im japanischen Yokohama stattfinden soll, wird dann erneut über neue Top Level Domains beraten.

Immerhin scheinen sich die ICANN-Mitglieder in Kairo nicht gänzlich gelangweilt zu haben. So bedanken sie sich in ihrem Bericht bei den Gastgebern für ein "herausragendes Gala-Diner". (nie)