IBM: Neuer Supercomputer für das Pentagon

IBM liefert einen neuen Supercomputer RS/6000 SP an das US-Verteidigungsministerium, der zwei Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (Teraflops) ausführen kann. Das Pentagon will mit dem 17 Millionen Dollar teuren Rechner unter anderem die Weltmeere erforschen und kartographisch erfassen.

Der "Blue Wave" genannte RS/6000 SP-Rechner wird laut IBM der leistungsstärkste Rechner des Verteidigungsministerium sein. Dieses werde mit dem Supercomputer detaillierte Modelle der Meeresströmungen, -wellen und -temperaturen anfertigen. Damit könnten Wissenschaftler beispielsweise genauere Flutvorhersagen treffen und dadurch die Sicherheit der militärischen und zivilen Schifffahrt erhöhen, hieß es in einem US-Bericht. Die genaue Kartographierung der Weltmeere soll auch die Suche nach Schiffbrüchigen und deren Rettung erleichtern.

Die Serie RS/6000 SP ist ein anpassungsfähiges System, das sich modular erweitern lässt. So kann ein Rechner aus nur zwei Systemeinheiten bestehen oder aber sich aus mehreren hundert so genannter Knoten zusammensetzen. Jeder Knoten verfügt über bis zu 16 Prozessoren und einen eigenen Haupt- und Plattenspeicher.

Der Blue Wave besteht aus 334 Knoten, von denen jeder mehrere Power3-II Prozessoren benutzt. Diese sind die direkten Nachfahren der Power2-Chips, die im Computer "Deep Blue" stecken, der 1997 gegen Schachweltmeister Garry Kasparov gewann. Mit zwei Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (Teraflops) ist der Supercomputer laut IBM der viertschnellste Rechner der Welt.

Auch der leistungsfähigste Großrechner der Welt stammt von IBM. Der "ASCI White" des US-Energieministeriums schafft 12,3 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde und ist damit laut IBM rund 30.000 Mal schneller als ein herkömmlicher PC. Der Rechner ist allerdings in der jährlichen Bestenliste der Universitäten Mannheim und Tennessee bisher noch nicht aufgeführt. IBM ist mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent Marktführer im Segment der Supercomputer. (jma)