IBM cancelt Crusoe-Notebook

IBM bringt vorerst kein Notebook mit Transmetas Crusoe-Prozessor auf den Markt. Wie die Computerworld berichtet, sind die Pläne für ein ThinkPad 240 ohne nähere Angabe von Gründen gestrichen worden. Dass Transmeta den Crusoe von IBM fertigen lässt, wirft ein seltsames Licht auf die Aktion.

Ein IBM-Sprecher teilte beschwichtigend mit, dass es definitiv nur das ThinkPad 240 ohne Transmeta-Chip geben wird. Künftige Notebooks mit dem als stromsparend angekündigten Crusoe seien nicht ausgeschlossen. Im Juni, auf der PC Expo, hatte IBM bereits einen Laptop-Prototypen mit Crusoe-Chip gezeigt.

Transmeta gehört zu den Halbleiterproduzenten ohne eigene Fabrik. Da IBM den Crusoe komplett fertigt, angefangen von den Testläufen bis zur Montage, dürfte Transmeta von der Entscheidung dreifach getroffen sein. Erstens geht eine Absatzmöglichkeit verloren. Zweitens verführt der (zumindest vorläufige) Rückzug des Produzenten zu negativen Spekulationen über die tatsächliche Qualität des Wunder-Chips. Drittens plant Transmeta in den kommenden Tagen den Gang an die Börse und kann schlechte Nachrichten noch weniger gebrauchen als sonst. Ein Kommentar von Transmeta erfolgte wegen dem Börsengang nicht. Nach den Regeln der US-Börsenaufsicht sind Unternehmen kurz vor dem Börsengang zum Schweigen verpflichtet.

Andere Hersteller halten am Crusoe fest. Sony hat ein Vaio-Notebook auf den Markt gebracht. NEC und Hitachi verkaufen bereits Crusoe-Notebooks, bisher aber nur in Japan. Fujitsu bringt ebenfalls Notebooks mit Crusoe-CPU.

Zum Chip selbst bietet der Report Transmeta Crusoe im Detail weitere Informationen. (uba)