IBM baut Supercomputer für Genforschung

IBM und das Biotechnologie-Unternehmen NuTec Sciences bauen einen Supercomputer zur weiteren Erforschung der menschlichen Gene. Mit einem neuen Algorithmus des National Human Genome Research Instituts soll der Unix-Rechner Beziehungen zwischen den Genen entschlüsseln.

Den Forschern von NuTec Sciences zufolge werden nur sehr wenige Krankheiten - etwa 2 Prozent - von einzelnen Genen ausgelöst. Entscheiden sei das Zusammenspiel mehrerer Gene und genau da setzt der Algorithmus an, den die Forscher Multivariant Analysis of Gene Expression nennen. Der Algorithmus des National Human Genome Research Instituts mache es theoretisch möglich, den genetischen Hintergrund jeder beliebigen Krankheit zu erforschen.

Den limitierenden Faktor, den bislang die mangelnde Rechenkapazität darstellte, soll nun der IBM-Supercomputer ausschalten. Um Beziehungen zwischen den 35.000 derzeit bekannten Genen herauszufinden, braucht ein herkömmlicher Rechner laut NuTec über 400 Jahre. Der Supercomputer soll diese Zeit auf rund einen Monat verkürzen. Der Rechner ist ein Cluster aus 1250 IBM eServer p640 mit 2,5 TByte Speicher und 50 TByte Festplattenkapazität. Angaben zu den Kosten werden keine gemacht.

Auf Basis des AIX-Betriebssystem schafft der Superrechner 7,5 Billionen Berechnungen pro Sekunde (Teraflops). Damit steht den Forschern der schnellste kommerziell genutzte Supercomputer zur Verfügung. In der Rangliste, in der die 500 schnellsten Supercomputer geführt werden, soll der Rechner den zweiten Platz nach dem ebenfalls von IBM gebauten ASCI White belegen. (uba)