IBM baut Supercomputer Blue Gene

In fünf Jahren will IBM soweit sein: Dann soll der Supercomputer Blue Gene mit einem Petaflop alle bisherigen Leistungsgrenzen sprengen. Mit 100 Millionen US-Dollar veranschlagt IBM die Forschungskosten.

Mit einem Petaflop oder mehr als einer Billiarde Operationen soll Blue Gene laut IBM den bisherigen hauseigenen Supercomputer Deep Blue um das Tausendfache übertrumpfen. Die schlechte Nachricht für Schachweltmeister Garry Kasparov, der 1997 bereits gegen Deep Blue unterlag, kann eine gute für die biologische und medizinische Forschung werden. Blue Gene soll für die Erforschung menschlicher Proteine dienen.

Der für die IBM-Forschung zuständige Vice-President Ambuj Goyal umschreibt die Architektur des Supercomputers mit einer Abkürzung: SMASH (Simply, many and Self-Healing). Dahinter verbirgt sich folgendes: Blue Gene besteht aus 64 miteinander verbundenen Racks, die jeweils 1,80 Meter hoch sind. Diese Racks enthalten jeweils acht Boards. Jedes Board enthält 64 Chips. Jeder Chip enthält 32 Prozessoren. Jeder Prozessor soll eine Milliarde Operationen pro Sekunde bewerkstelligen. Die gesamte Maschine hat laut IBM einen Platzbedarf von rund 200 Quadratmetern.

Mit einem Petaflop wäre der Supercomputer deutlich schneller als die derzeit leistungsfähigsten Computer, die ungefähr zwei Teraflops oder zwei Billionen Operationen leisten. Rund 50 Wissenschaftler arbeiten in den IBM-Forschungsinstituten an Blue Gene. Gelingt es, den Supercomputer in nur fünf Jahren fertig zu stellen, unterbieten die IBM-Forscher den für diese Leistung angenommenen Erfahrungswert. Laut Moore'schem Gesetz ist ein Petaflop in rund 15 Jahren erreichbar. Nach der von Intel-Mitbegründer Gordon Moore 1965 aufgestellten These verdoppelt sich die Prozessorleistung ungefähr alle zwölf Monate. (uba)