IBM baut Europas schnellsten Supercomputer

IBM will im Auftrag der Max Planck Gesellschaft den schnellsten Supercomputer Europas für Forschungszwecke bauen. Der Rechner ist mit den neuen IBM-Power4-CPUs bestückt und soll noch 2002 in Betrieb gehen.

Der über 40 Millionen Mark teure Supercomputer soll der Max Planck Gesellschaft in Garching bei der Lösung wichtiger Probleme in der Forschung helfen. Die Wissenschaftler erwarten, mit Hilfe der Rechenleistung den instabilen atomaren Zuständen von Proteinen auf die Spur zu kommen. Sie verursachen Krankheiten wie etwa Creutzfeld-Jakob und Alzheimer. Auch in der Festkörper-, Astro- und Plasma-Physik sowie in der theoretischen Chemie soll das System zum Einsatz kommen. Der Computer soll eine Rechenleistung von 3,8 TFlops erreichen und damit zehn Mal schneller sein als der derzeitige Supercomputer der Gesellschaft. Damit bietet das System nur rund 1,1 TFlops weniger Leistung als der derzeit schnellste Supercomputer der Welt. Der ebenfalls von IBM stammende ASCI White kommt auf 4,9 TFlops.

Die Basis bilden die neuen 64-Bit-Power4-Prozessoren von IBM, die mit zwei Prozessorkernen je CPU ausgestattet sind. IBM fertigt die Prozessoren in SOI- und Kupfertechnologie (siehe auch tecChannel.de-Beiträge: Schnellere Prozessoren mit SOI-Technologie und Kupfer in der Halbleiterfertigung). Die Taktfrequenzen der Prozessoren im Max-Plank-Supercomputer liegen bei 1 GHz. Der Bus vom Level-2-Cache zur CPU soll mit einer Bandbreite von 100 GByte/s aufwarten. IBM vergleicht die Transferleistung mit der Übertragung des Inhaltes von 20 DVDs innerhalb einer Sekunde.

Insgesamt wird für das System eine Fläche von 1500 qm veranschlagt. Dies entspricht in etwa dem Viertel eines Fußballfeldes.

Um den Prestigeauftrag hatten sich auch Compaq, Hitachi, NEC, Sun sowie Cray bemüht. Schlussendlich hat jedoch IBM den Zuschlag erhalten. Grundlagen zum Thema Supercomputing finden Sie hier. (fkh)