HDD-Alternativen mit mehr Performance
Hybrid-Festplatten und SSDs im Aufwind
Rund 89 Prozent aller Notebooks sind 2012 noch mit einer klassischen magnetischen Festplatte ausgeliefert worden. Laut IDC wird der Anteil bis 2016 aber dank sinkender Flash-Preise zugunsten von SSDs (Solid State Drives), Hybrid-Festplatten und Dual Drives (SSD und HDD im Duett) auf nur noch etwa 52 Prozent sinken. Die "Hybriden" stehen noch ganz am Anfang - das zeigen schon die vielen Kürzel wie Hybrid-HDD, H-HDD, HHD und SSD. Doch schon in ein paar Jahren sollen sie sich noch vor der SSD zum zweitgrößten Notebook-Storage-Segment mausern. Mit den stetig wachsenden Flash-Speichern könnten sie zunehmend auch in Desktop-PCs und Workstations Einzug halten.
Hybrid-HDDs vor dem Durchbruch
Vermarket werden Hybrid-Festplatten als das "Beste aus beiden Welten" oder als perfekte Symbiose gewohnt hoher Festplattenkapazitäten mit der Geschwindigkeit einer SSD, auch wenn dies mit den heutigen kleinen Flash-Speichern nicht ganz erreicht wird. In der Regel werden 4 bis 8 GByte NAND-Flash-Speicher verbaut. In den kommenden Jahren soll die Kapazität aber auf 50 GByte und mehr steigen. Das werde Hybridplatten einen Leistungsschub bescheren, der auch den Weg in den B2B-Markt für Desktop-PCs und Workstations ebne, erwartet IDC-Analyst Daniel Bizo.
Foto: IDC
Der Vorläufer der modernen Hybrid-HDD (H-HDD), damals noch mit SDRAM, war die Quantum Rushmore von 1997. Sie wurde, wohl auch wegen des hohen Preises, drei Jahre später wieder eingestampft. Den Neuanfang mit Flash-Speichern machte im März 2007 die zwei Jahre später von Seagate übernommene Festplattensparte von Samsung. Seagate selbst hat Mitte 2007 nachgezogen und war samt dem Samsung-Part somit lange Zeit ziemlich allein auf weiter Flur.
Eine Sonderstellung nimmt die Mitte 2011 von OCZ Technology präsentierte RevoDrive Hybrid mit 100 GByte MLC-Flash und 500 GByte bis 1 TByte Festplattenspeicher ein. Denn es handelt sich dabei um eine PCIe-Steckkarte, womit sie sich für Desktop-PCs und Tower-Workstations, aber nicht für Notebooks eignet. Toshiba ist erst Ende 2012 auf den Plan getreten, Western Digital als dritter Festplattenhersteller hat zwar schon Muster versandt, allerdings noch keine fertigen Produkte auf dem Markt. WD arbeitet für die Hybrid-Laufwerke auch mit SanDisk zusammen, wie das Unternehmen Anfang Mai bekannt gab.
- Western Digital WD Black SSHD
Western Digital hat zwar schon Samples verschickt und die WD Black SSHD auf der CES 2013 vorgestellt, die Verfügbarkeit lässt aber weiter auf sich warten. - Seagate SSHD
Seagate bietet inzwischen seine dritte Generation von Hybrid-Festplatten an. Neben der Serie Laptop SSHD im 2,5-Zoll-Format gibt es auch 3,5-Zoll-Modelle der Serie Desktop SSHD. - Toshiba MQ01ABD-H
8 GByte NAND-Flash hat Toshiba der ersten H-HDD mit dem kryptischen Namen MQ01ABD-H mitgegeben. Es gibt auch schon einen Prototypen mit 16 GByte Flash-Speicher. - Toshiba H-HDD Aufbau
So sieht der Aufbau der Hybrid-Lösung von Toshiba aus. - Intel SSD 910er Serie
SSDs als PCI-Express-Karten finden hauptsächlich in Workstations oder Servern Verwendung. Intels Enterprise-SSDs der Serie 910 bieten bis zu 800 GByte Kapazität und mit 2 GByte/s einen viermal so hohen Speicherdurchsatz als 2,5-Zoll-SSDs mit SATA III. - Toshiba SSD-Lineup
Toshibas SSD-Lineup zeigt die verschiedenen Formfaktoren und Größen, die Flash-Chips teils schon aus der 19-mm-Fertigung. - Samsung SSD 840
Samsung ist mit der Serie SSD 840 einer der ersten Anbieter von SSDs vom Typ TLC. In der Pro-Variante sind bis zu 512 GByte drin. - SanDisk ReadyCache
32 GByte Flash sollen schlappen Desktop-PCs mit der SanDisk ReadyCache Beine machen. - Transcend HSD310
Nur 10 g leicht, ist Transcends HSD310 im Half-Slim-Format ideal für Tablets und Ultrabooks. Nur etwas mehr Kapazität als 64 GByte wäre schön. - OCZ Vector SSD
5 Jahre Garantie gibt OCZ auf die Vector SSD mit SATA-III-Speed und bis zu 512 GByte Speicherkapazität. Andere haben ihe Garantie auf 3 Jahre verkürzt. Der Barefoot 3 Controller stammt von der neuen Tochter Indilinx. - OCZ Vector PCIe SS
Auf der CES 2013 als Prototyp gezeigt, bietet die OCZ Vector PCIe SS eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 1000 MByte/s.
Kein Wunder, dass IDC-Mann Bizo den Hybrid-Anteil noch als marginal bezeichnet. Mit Toshiba und Western Digital als neuen Mitspielern soll der Hybridzug jetzt erst richtig anrollen. IDC geht davon aus, dass der H-HDD-Anteil bei Notebook-Festplatten von 5 Prozent in diesem Jahr bis 2015 auf 20 Prozent steigen wird. Demnach würden die Hybriden die SSD (17 Prozent Marktanteil in 2015) schon hinter sich lassen. Zusammen mit den Dual Drives sollen Hybridlösungen dann sogar schon 25 Prozent des Notebook-Storage-Marktes ausmachen.