HP kauft Compaq für 25 Mrd. US-Dollar

Hewlett-Packard wird seinen Mitbewerber Compaq für 25 Milliarden US-Dollar in Aktien übernehmen. Das bestätigten beide Unternehmen am Montagabend (Ortszeit). Stimmen die Kartellbehörden zu, entsteht damit der zweitgrößte Computerkonzern hinter IBM.

Laut der gemeinsamen Erklärung strebt HP mit der Übernahme eine internationale Führungsrolle in der Computerindustrie an. Den Angaben zufolge hätte der neue Konzern einen Umsatz von 87 Milliarden US-Dollar. HP wird 64 Prozent der Anteile der neuen Gesellschaft halten, Compaq 36 Prozent. Compaq-Anteilseigner sollen 0,6325 neue HP-Aktien für ihr Wertpapier erhalten.

Die bisherige Chefin von Hewlett-Packard, Carly Fiorina, soll Vorstandsvorsitzende des Großkonzerns werden, Compaq-Chef Michael Capellas wird den Titel Präsident tragen. Insgesamt würde das Unternehmen in mehr als 160 Ländern 145.000 Angestellte beschäftigen. Die Vorstände beider Unternehmen gaben demnach bereits grünes Licht für die Fusion. Sie soll Anfang 2002 besiegelt werden. Seinen Sitz wird der neue Konzern im kalifornischen Palo Alto haben, in dem HP residiert. Compaqs Firmensitz in Houston/Texas soll aber weiterhin eine "bedeutende Stellung" einnehmen.

HP erwartet sich vom Kauf des Konkurrenten jährliche Einsparungen in Höhe von rund 2,5 Milliarden US-Dollar. Analysten wiederum gehen davon aus, dass Entlassungen unausweichlich sind. Der Grund: HP und Compaq seien ähnlich strukturiert und erzielten ihre Hauptumsätze aus dem Geschäft mit PCs, Notebooks und Servern. Sie rechnen außerdem damit, dass Justizministerium und Kartellbehörden dem Deal nicht positiv gegenüberstehen. Der Aktienkurs von HP blieb zum Börsenstart am Dienstag weitgehend unverändert, Compaq legte 15 Prozent zu. (jma)