Dell ausgestochen

HP gewinnt das Bieterrennen um 3Par

Nach einer zweiwöchigen Bieterschlacht um den Storage-Spezialisten 3Par hat sich HP mit einem Kaufpreis von rund 2,4 Milliarden Dollar gegen den Rivalen Dell durchgesetzt.

Der gestrigen Einigung war ein beispielloser Kampf vorangegangen, in dem sich Hewlett-Packard und Dell teilweise fast im Stundenrhythmus gegenseitig überboten. Am Ende entschied sich 3Par, ein Anbieter von Systemen für die Storage-Virtualisierung, für das Angebot von HP. Der kalifornische IT-Konzern hatte sich bereit erklärt, 33 Dollar je 3Par-Aktie zu bezahlen. Dells letztes Angebot lag bei 32 Dollar.

Bereits am 16. August hatte Dell erklärt, 3Par für rund 1,15 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Am 23. August konterte HP mit einem Angebot im Wert von 1,6 Milliarden Dollar. Der Bieterstreit eskalierte daraufhin, bis der Verwaltungsrat von 3Par sich gestern für die mehrmals aufgestockte HP-Offerte entschied. Bei der Summe von 2,4 Milliarden Dollar dürfte es für 3Par verschmerzbar sein, dass es eine Strafe vom 72 Millionen Dollar an Dell zahlen muss, weil es sich nach der ursprünglichen Einigung mit den Texanern doch noch anders entschied.

Ob der nach Meinung von Analysten relativ hohe Preis gerechtfertigt ist, muss sich zeigen. Immerhin erwirtschaftete 3Par zuletzt einen Jahresumsatz von lediglich 194 Millionen Dollar und schrieb Verluste. Doch HP hat mit dem Deal einem aufkommenden Konkurrenten im lukrativen Storage-Geschäft ein Schnippchen geschlagen. Aus strategischer Sicht könnte sich der stolze Kaufpreis also durchaus lohnen.

3Par wurde 1999 gegründet und sitzt in Fremont, Kalifornien. Die Firma gilt als Pionier im Bereich Thin Provisioning und anderer Techniken aus dem Bereich Speicher-Virtualisierung. Der Hersteller bietet unter anderem eine geclusterte Multi-Tenant-Storage-Architektur an, die sich besonders gut für Cloud Computing (Private und Public) eignen soll. (Computerwoche/mje)