Flexible Arbeit bei Evernote

Home Office und Kaffee kochen sind kein Tabu

Evernote, Anbieter von Productivity Apps mit Sitz im Silicon Valley, setzt beim Personal gezielt auf flexible Arbeitszeit und Selbstbestimmung. Das ist Teil der Mitarbeiterbindung und gelebten Startup-Mentalität, zu der optional nebenbei auch die Ausbildung zum Barista zählt.

30 Jahre im gleichen Unternehmen - in vielen Berufen sind diese Zeiten längst vorbei. Wer heute bei US-Unternehmen wie Google oder Facebook arbeitet, bleibt im Schnitt 13 Monate. Und auch deutsche Arbeitgeber beobachten längst eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.

In den USA sind bereits mehr als ein Drittel der Arbeitskräfte Freiberufler, bis zum Jahr 2020 sollen es etwa 50 Prozent sein. Gleichzeitig stellt der zunehmende Fachkräftemangel Unternehmen vor weitere Herausforderungen in Bezug auf Mitarbeitergewinnung und -bindung. Ein Grund: Die Anforderungen der berühmt-berüchtigten Generation Y haben in den vergangenen Jahren einen Wandel der Arbeitskultur eingeleitet.

Um ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, genügt heute nicht allein der in Startups obligatorische Obstkorb oder Kicker. "Unser Arbeitsleben befindet sich im Umbruch, die Strukturen von Karrieren und dadurch auch Unternehmen verändern sich", sagt Cristina Riesen, General Manager EMEA bei Evernote. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley, dessen Productivtiy Apps aktuell von 150 Millionen Nutzern und 20.000 Unternehmen weltweit verwendet werden, will mit seinen Produkten nicht nur die Arbeitswelt revolutionieren, sondern beschreitet auch beim Thema Mitarbeiterbindung unkonventionelle Wege.

Selbstbestimmung wird großgeschrieben

Das Headquarter von Evernote befindet sich im Silicon Valley. Hier gibt es nicht nur lichtdurchflutete Räume, Sofas und Tischtennisplatten, es stehen auch fünf Laufbänder inklusive Computer bereit, auf denen gleichzeitig trainiert und gearbeitet werden kann. An der hauseigenen Kaffeebar lassen sich die Mitarbeiter zu professionellen Baristas ausbilden und bereiten im Wechsel für die Kollegen Cappuccino und Latte Macchiato zu. "Wir haben regelrecht einen internen Wettkampf, wessen Kaffee am besten schmeckt, und auch unsere Führungsetage steht regelmäßig hinter dem Tresen", erzählt Linda Kozlowski, COO bei Evernote.

Neben Barrista-Ausbildung und modernen Büros setzt man bei Evernote aber vor allem auf eins: Selbstbestimmung. "Für viele spielt heute weniger das Geld eine Rolle, sondern vor allem das Umfeld und die Gestaltungsmöglichkeiten", so Kozlowski. "Wenn ein Unternehmen innovativ ist, sich immer wieder verändert und weiterentwickeln will, dann bietet es seinen Angestellten ein Umfeld, in dem sie bleiben wollen. Wir haben bei Evernote Leute, die seit dem ersten Tag dabei sind, andere bleiben zwei, drei oder fünf Jahre, das ist im Silicon Valley eher ungewöhnlich."