Hohe Bandbreiten für den Mittelstand

Langsam wird die Runde der Anbieter von Techniken zur Überbrü-ckung der "letzten Meile" komplett. Bis Anfang November werden auch die Punkt-zu-Multipunkt-Richtfunk-Carrier ihren Versorgungsbetrieb offiziell aufnehmen.

Von: Konrad Buck

Im Rennen um die Pole-Position beim Versorgungsstart haben die Richtfunk-Anbieter inhaltlich wie strukturell Federn lassen müssen. Die Schwierigkeiten reichten vom Zurücktreten des Funkverfahrens in die Palette der Anschlusstechniken bei den Muttergesellschaften über Geschäftsführerwechsel bis hin zu neuen Allianzen. Wenn auch mit Haken und Ösen, so wird der vor gut einem Jahr im Rahmen der Lizenzvergabe vom Regulierer erfolgte Bereitstellungsauftrag trotzdem erfüllt - die bis auf den Kabelanschluss vorletzte der Last-Mile-Wahlmöglichkeiten steht.

Nach den Worten von Norbert Güldenpfennig, Sprecher der Münchener Callino GmbH, geht der Netzaufbau seines Unternehmens planmäßig voran: "Wir haben zur Zeit fünf Basisstationen in Betrieb. Die Mietverträge für 70 weitere Standorte sind unter Dach und Fach. Bis Jahresende wollen wir mehr als 100 Basisstationen aufstellen." Der erste Kunde, die Firma KWP Bauhandwerkssoftware aus Landshut, ging im Dezember 1999 als Testkunde ans Netz und ist seit August 2000 zahlender Abnehmer. Die Firma wickelt ihre gesamte Telekommunikation (Sprache und Highspeed-Internet) über den Callino-Access ab. Gegen Ende Oktober hatte Callino rund 20 Kunden am Netz.

Als Technikpartner hat sich der Richtfunk-Anbieter für Alcatel und die Produktfamilie "Evolium" entschieden. Vereinbarungen über rund 500 Millionen Mark Auftragsvolumen insgesamt sind getroffen. Für das Weiterleiten der Gespräche hat Callino vor allem Kooperationsvereinbarungen im Bereich Backbone getroffen. Dabei handelt es sich um nationale und internationale Carrier wie Viag Intercom, Global Crossing oder Carrier1.