Mythen und Wahrheiten rund um Kabel und Stecker

High-End-Audiokabel für HiFi-Anlagen

Der Einfluss von Audiokabeln für den Klang einer HiFi-Anlage ist ein ewiges Streitthema. Doch braucht es goldene Stecker und versilberte Kabel um aus der Mittelklasse-Audio-Anlage eine High-End-Soundsystem zu machen? TecChannel erklärt die Grundlagen und zeigt die Wahrheit hinter den Kabel-Mythen.

Im Schaltplan erscheint ein Kabel immer als Linie oder Strich und soll somit eine ideale Verbindung zwischen zwei Geräten oder Baugruppen darstellen. So weit die Theorie - in der Praxis dagegen sieht es meist ganz anders aus. Denn ein Kabel zeigt sich im alltäglichen Gebrauch, wie jedes elektrische Bauteil, alles andere als ideal.

Die Stromleitung basiert auf der freien Beweglichkeit von Elektronen in Metallen. Schickt man an einem Ende eines Kabels ein Elektron hinein, so "fällt" quasi am anderen Ende des Leiters eines heraus, Das geschieht mit Lichtgeschwindigkeit, während sich die Elektronen im Leiter nur mit etwa 30 Zentimeter pro Sekunde fortbewegen.

Die Qual der Wahl: Kabelspulen in allen Formen und Farben. (Quelle: Gutmann Kabel)
Die Qual der Wahl: Kabelspulen in allen Formen und Farben. (Quelle: Gutmann Kabel)
Foto: xyz xyz

Damit die Elektronen sich überhaupt bewegen, muss ein Potenzialgefälle vorliegen - das heißt, es muss entweder an einem Ende des Leiters ein Überschuss oder ein Mangel an Elektronen vorhanden sein. Dieser Potenzialunterschied wird als Spannung, gemessen in Volt, bezeichnet. Die Anzahl der Elektronen, die pro Zeiteinheit den Leiter passieren, geben den Strom, gemessen in Ampere, an. Beide Einheiten miteinander multipliziert ergeben die übertragene Leistung in Watt.

Um zu einer einheitlichen Spannung im europäischen Stromnetz zu gelangen, hat man schon vor Jahren in Deutschland die Netzspannung auf 230 Volt angehoben. Früher waren es nur 220 Volt.

Wie kam auf zu diesem krummen Wert? Zu Beginn der Elektrifizierung war man relativ frei bei der Wahl der Generatorspannung. Die einzigen Verbraucher, die damals massenhaft im Einsatz waren, waren Kohlebogenlampen als elektrische Lichtquellen. Physikalisch bedingt benötigten diese Lampen eine Brennspannung von 55 Volt. Vier von diesen Lampen, hintereinander geschaltet, benötigten deshalb 220 Volt. In den USA begnügte man sich damals mit zwei hintereinander geschalteten Kohlebogenlampen, was die dortige Netzspannung von 110 Volt erklärt.