Hersteller bekennen sich zu Infiniband

Branchengrößen wie IBM, Sun und Dell haben angekündigt, im nächsten Jahr Produkte mit der neuen Infiniband-Technik auf den Markt zu bringen. Der künftige Standard für einen schnelleren Datenaustausch zwischen Prozessor und I/O-Geräten soll die PCI-Technik ablösen.

Intel und Microsoft, die Urheber der Infiniband-Technik, hatten sich zuletzt etwas von der weiteren Entwicklung zurückgezogen, nachdem Analysten bemängelt hatten, es fehle an der branchenweiten Herstellerunterstützung. Experten hatten ursprünglich die ersten Infiniband-Produkte für 2001 erwartet, berichtet die Computerwoche.

Vor allem Verbindungen von Servern zu externen Speichern oder Speichernetzen sollten mit Hilfe der neuen Technik beschleunigt werden. Die Basisvariante des neuen Standards bietet eine Datentransferrate von 10 Gbit/s. Eine 4x-Version mit 30 Gbit/s sowie eine Variante 12x sind bereits in Planung.

Den Vorwurf der fehlenden Herstellerunterstützung wollen nun eine Reihe von Branchengrößen aus der Welt schaffen. Infiniband bringe große Vorteile für das Datenzentrum von Morgen, beteuert Subodh Bapat, Chief Technology Officer (CTO) für Volumenprodukte bei Sun Microsystems. So sollen künftig alle Server vom Blade-Rechner bis zur High-End-Unix-Maschine mit der neuen Technik ausgestattet werden. Außerdem sollen die zukünftigen Versionen des Solaris-Betriebssystems Infiniband unterstützen. Direktanbieter Dell werde seine Poweredge-Server mit Infiniband ausrüsten, erklärt Jimmy Pike, Leiter des Bereichs Serverarchitekturen. IBM will die neue Technik in allen Reihen seiner E-Server-Linie einsetzen. 2004 sollen die Intel-basierenden Maschinen der xSeries den Anfang machen, erläutert Tom Bradich, CTO der xSeries-Sparte bei Big Blue. In den beiden darauf folgenden Jahren würden die Server aus der iSeries-, pSeries- und zSeries-Linie folgen. Als einziger aus dem Kreis der großen Serverhersteller hält sich Hewlett-Packard mit Infiniband-Plänen noch zurück. Ursprünglich auch unter den Gründervätern des neuen Standards wollen die Kalifornier vorerst die weitere Entwicklung beobachten. Man stehe weiter in enger Verbindung zu Intel und Microsoft, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Sollten die Kunden mitziehen, werde HP ebenfalls entsprechende Serverangebote entwickeln. (Computerwoche/uba)