Workshop und Test

HDTV-Dreambox DM 8000 im Netzwerk

Probleme beim HDTV-Streaming

So weit die Theorie. Doch in der Praxis gibt es zumindest beim Streaming von HDTV-Inhalten zum PC mitunter Probleme. Egal ob Live-Sendung oder aufgezeichneter Film: Immer wieder traten im Test kurze Ruckler auf. Das Streaming von „normalen“ Sendungen funktionierte jedoch stets reibungslos, selbst wenn man mehrere Streams gleichzeitig empfing.

Zunächst könnte man vermuten, das Problem liege an der hohen Datenrate von HDTV und einem damit entstehenden Netzwerkengpass. Hochwertige Sender wie jener der ARD übertragen ihr normales Programm mit einer Datenrate um die 6000 Mbit/s. Bei kritischen Sendungen wie etwa einer Sportübertragung steigt die Datenrate sogar bis auf 8000 Mbit/s. Im Gegensatz dazu belegt HDTV mit einer ordentlichen Bildqualität zwischen 12.000 und 16.000 Mbit/s. Muss ein Sender Geld sparen, reduziert er meist seine Datenrate. Spartensender fallen da schon einmal auf unter 1500 Mbit/s, HDTV wird teilweise mit 5000 Mbit/s weichgezeichnet ausgestrahlt.

In der Testumgebung erreicht die Dreambox beim Übertragen von Dateien jedoch eine Datentransferrate von 8 MByte/s und somit 65 Mbit/s an Nutzdaten. Somit sollte die Datenrate eines HDTV-Streams kein Problem sein.

Der Grund für die Ruckler ist vielmehr im VLC-Player zu finden. Klassisches TV ist in MPEG2 kodiert. Bei der Wiedergabe eines MPEG2-Streams liegt die CPU-Auslastung bei einem Core 2 Duo mit 2,66 GHz und 2 MByte L2-Cache bei rund zehn Prozent. HDTV nutzt jedoch H.264 (MPEG-4), um bei gleicher Bitrate deutlich bessere Bilder zu übertragen. Hier ist die Dekodierung deutlich aufwendiger. Im Testsystem lag die CPU-Auslastung bei HDTV-Streams meist jenseits von 70 Prozent. In Szenen mit viel Bewegung ging die CPU dann auf Anschlag, und Ruckler waren die Folge.

Bei einem etwas moderneren Vergleichssystem mit einem Core 2 Duo mit 3 GHz und 4 MByte L2-Cache lag die CPU-Auslastung während der HDTV-Wiedergabe bei nur 30 Prozent. Dort traten auch keinerlei Bildstörungen auf. Somit kann man davon ausgehen, dass es sich hier um kein immanentes Problem der DM 8000 handelt. Vielmehr benötigt man einfach einen leistungsfähigen PC, um HDTV-Streams von der Dreambox 8000 wiedergeben zu können.