Hardware von der BP-Tankstelle

Seit heute bietet BP an über 400 Tankstellen sowie per Internet Computerhardware an. Das Angebot ist durchwachsen, am intensivsten wird ein Compaq-PC mit einem 500-MHz-Pentium III beworben.

Nach Lebensmitteldiscountern und Kaffeeröstern entdecken nun auch die Mineralölvertreiber den PC als Handelsware. Nachdem Aral bereits Zubehör von Medion vertreibt, und Shell als Internet-Provider auftritt, steigt BP jetzt in den Handel mit PCs ein. Seit heute werden Produkte von Compaq, Elsa, NEC, Lexmark und Psion an über 400 Tankstellen angeboten.

Das BPExpress getaufte Angebot umfasst auch eine Shopping-Seite im Internet. Die dort angebotenen Produkte sollen versandkostenfrei im gesamten Bundesgebiet ausgeliefert werden. Etwas inkonsistent ist die Gestaltung der Seiten: Nach einem Klick auf Elsa der BP-Startseite taucht deren schnellste Grafikkarte, ErazorX, gar nicht auf, wohl aber auf der Partnerseite zu Elsa. Ähnliche Beispiele finden sich auch bei den anderen Herstellern.

Als Eröffnungsanbot bewirbt BPExpress einen Compaq Presario-PC für 1999 Mark. Dafür sind ein Pentium III mit 500 MHz, 64 MByte RAM, eine 15 GByte-Platte von IBM, Elsas Erazor III LT mit 32 MByte für die Grafik, ein internes 56k-Modem, ebenfalls von Elsa, Windows 98 (mit CD und Handbuch) sowie noch ein vernünftiges Softwarepaket geboten. Das auf den ersten Blick günstige Angebot enthält jedoch keinen Monitor. Die RAM-Ausstattung ist außerdem etwas mager, und der Chip der Grafikkarte kein Renner: Der TNT2-M64 von Nvidia auf der Erazor III LT verfügt im Gegensatz zum "echten" TNT2 nur über einen 64 Bit breiten Bus zum Grafikspeicher. Das macht den Chip bei 3D-Spielen viel langsamer als einen TNT2.

Trotz der Kritikpunkte hat BPs Angebot aber einen unschlagbaren Vorteil: Wenn bei der Arbeit an einem überfälligem Dokument am Sonntag der PC den Geist aufgibt, kann man an der nächsten Tankstellen einen neuen kaufen. (nie)