HanseNet plant Quadruple-Play-Angebot

Der Telekomanbieter HanseNet wird über seine DSL-Tochter Alice künftig ein Mobilfunkangebot auf den Markt bringen. Dazu reanimieren die Hamburger das zugekaufte Angebot von AOL und erweitern ihre Produktpalette zu einer konkurrenzfähigen Breitbandmixtur.

Der Telekommunikationsanbieter HanseNet steigt mit seiner Festnetztochter Alice-DSL ins Mobilfunkgeschäft ein. Das Unternehmen will keinen neuen Tarif aus dem Boden stampfen, sondern vielmehr die im September 2006 vom Mutterkonzern Telecom Italia gekauften Geschäftsbereiche von AOL Deutschland vermarkten. Im Mai 2006 hatte der Internetanbieter mitgeteilt, künftig auch Mobilfunkverträge anbieten zu wollen. Die Netzinfrastuktur liefert O2.

"Wir werden das AOL-Produkt unter dem Dach der Marke Alice fortführen", erklärte ein HanseNet-Sprecher. Bislang konzentriert sich die Marke Alice auf den Verkauf von Bundles aus Festnetz, DSL und Internet-TV. Mit der Einführung eines Mobilfunkangebots wäre der Hamburger Betreiber das erste Unternehmen in Deutschland mit einem auch den Mobilfunk umfassenden Kommunikations-, Breitband- und Entertainmentpaket und damit konkurrenzfähig zur Deutschen Telekom.

Aus wirtschaftlicher Sicht war dieser Schritt unumgänglich, schließlich erweitern auch alle anderen Anbieter ihre Produktreihe in Richtung Quadruple Play, der Kombination aus Festnetz, Internet, TV und Mobilfunk. So befindet sich derzeit Kabel Deutschland in Verhandlungen mit E-Plus, um ein konkurrenzfähiges Konvergenzprodukt aufstellen zu können. Im Oktober stieg O2 in den DSL-Markt ein und plant für Sommer 2007 die Ausstrahlung eines anspruchsvollen Internet-TV-Angebots über Breitbandleitungen. Vodafone stieg im August 2006 mit einem umfangreichen Flatrate-Angebot in den Festnetzmarkt ein. (AreaMobile/mja)