Handybesitzern droht möglicherweise eine Werbeflut

Jeder kennt das: Entlang der Straßen scheinbar endlos plakatierte Wände, die einem einen bestimmten Lebensstil verkaufen wollen - schlimmer ist es nur noch im Fernsehen. Doch wer bisher annahm, die Werbeindustrie hätte ihr gesamtes Budget in TV-Spots und Plakate gesteckt, der irrt.

Denn in den USA wird schon fleißig an einer neuen Form der Werbung gearbeitet, die es nun auf alle Handybesitzer - zumindest die eines modernen Mobiltelefons - absieht. Dies stößt allerdings auf geteilte Meinungen: Während Markenfirmen sich bereits darauf einstellen, Millionenbeträge von ihren Budgets für diesen neuen Trend abzuzweigen, bleiben Netzbetreiber eher zurückhaltend. Sie befürchten, mit dieser schon nahezu aufdringlichen Werbeform Kunden zu vergraulen.

Da es den Netzbetreibern in Deutschland und den USA gleichermaßen verboten ist, ohne eine ausdrückliche Genehmigung der Kunden Informationen an deren Nummer zu senden, überlegen die Netzbetreiber nun, den Kunden Anreize zum Empfang von Werbung auf ihren Handys - wie z.B. niedrigere Grundgebühren - anzubieten.

Bisher beschränkte sich Handywerbung im Wesentlichen nur auf Textmitteilungen. Doch schon im März will US-Netzbetreiber Verizon Wireless testen, wie Video-Werbebotschaften bei seinen Kunden ankommen. US-Konsumschutzgruppen wie Commercial Alert warnen derweil vor einem so genannten Werbe-Overkill.

Ein Experte der Telekommunikationsbranche prognostizierte einen Anstieg des Markts für Mobile Marketing in den USA von letztjährigen 45 Millionen Dollar auf rund 1,26 Milliarden Dollar bis zum Jahre 2009. Diesen Trend bestätigt auch eine Angabe der US-Agentur Screen Media, nach der die Budgets ihrer Kunden für mobile Werbung angestiegen sind. Noch im letzten Jahr investierten die Firmen 20.000 Dollar in eine solche Kampagne, während es sich mittlerweile um Beträge zwischen 150.000 Dollar und 250.000 Dollar handelt.

Mobile Marketing ist vor allem für die Werbe- und Markenfirmen der neue Hoffnungsträger. Auf Grund der neuen Technologie sei es mit dieser modernen Form der Handy-Werbung möglich, die Kunden direkt auf ihre Bedürfnisse zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen. So könnten Kunden - nach der Zukunftsvision eines leitenden Angestellten bei Mastercard - "per SMS auf ein Geschäft in ihrer unmittelbaren Nähe aufmerksam gemacht und durch gezielte Sonderangebote oder Preisnachlässe angelockt werden." Einen Dämpfer erhält die Euphorie der Werbe- und Markenfirmen allerdings durch den Fakt, dass zurzeit nur ein kleiner Teil der Handys befähigt ist, Video-Botschaften zu empfangen und abzuspielen. (PC-Welt.de/hal)

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