Handy-Webdienst i-mode kommt nach Europa

Die Mobilfunkkonzerne NTT DoCoMo, Telecom Italia Mobile (TIM) und KPN wollen gemeinsam ein Internetportal für Handys aufbauen. Die Dreier-Allianz setzt dabei auf den in Japan sehr erfolgreichen i-mode-Service, der den bisherigen WAP-Diensten Konkurrenz machen soll.

Jeder der Partner werde zunächst rund 30 Millionen Dollar (62 Millionen Mark) in das Jointventure einbringen, teilten die Unternehmen mit. TIM wird sich auf Spanien, Frankreich, Italien, Österreich und die Türkei konzentrieren, KPN bedient die Märkte in Holland, Belgien, Deutschland und Großbritannien.

In Deutschland wird das KPN-Tochterunternehmen E-Plus die Vermarktung der neuen Angebote übernehmen. Zu den Dienstleistungen sollen interaktive Spiele, E-Mail, E-Commerce-Angebote, Verkehrs-, Reise- und Finanzinformationen sowie regional unterschiedliche Services gehören. Damit können sich Kunden zum Beispiel über die örtliche Verkehrssituation, Restaurants oder Parkmöglichkeiten informieren.

Anders als WAP in Europa hat sich in Japan der Internetdienst i-mode mit mehr als 17 Millionen Nutzern als voller Erfolg erwiesen. Mit den Erfahrungen aus i-Mode und der neuen Übertragungstechnik GPRS (General Packet Radio System) will das Jointventure auch WAP zum Durchbruch verhelfen.

Derzeit liefen Gespräche mit ausgewählten Herstellern über die Entwicklung neuer Endgeräte, hieß es. Diese sollen zusätzlich zu den bestehenden WAP-Services i-mode unterstützen und so den Kunden das ganze Spektrum mobiler Internetdienste eröffnen. Die kombinierten Endgeräte werden aber frühestens ab Ende 2001 verfügbar sein. Sie unterstützen außerdem die europäischen Standards bis hin zum kommenden WAP 2.0.

Der japanische Mobilfunkriesen NTT DoCoMo wird mit der neuen Allianz zu einem immer mächtigeren Global Player. Das Jointventure gilt als direkter Angriff auf führende europäische Mobilfunkkonzerne wie Vodafone oder die Deutsche Telekom. Auch in den USA hat das Unternehmen über eine Beteiligung an AT&T Wireless bereits den Fuß in der Tür.

Im vergangenen Jahr waren die Japaner mit 15 Prozent bei der niederländischen KPN Mobile eingestiegen. Mitte 2001 will das Unternehmen zudem als weltweit erster Mobilfunkbetreiber mit UMTS-Diensten starten. (jma)