Unfälle mit Mobiltelefonen steigen

Handy auch für Fußgänger Verletzungsrisiko

Während das Telefonieren am Steuer heftig diskutiert wird, weisen nun Wissenschaftler auf ein weniger beachtetes Risiko in Zusammenhang mit Handys hin. So seien im Jahr 2008 in den USA bereits mehr als 1.000 Menschen in Krankenhäusern behandelt worden, nachdem sie beim gleichzeitigen Gehen und Telefonieren verunfallt waren, berichtet die New York Times.

Die tatsächliche Zahl von Fußgängerunfällen, die durch Ablenkung durch das Mobiltelefon verursacht werden, sei jedoch weit höher. In den meisten Fällen sind die Verletzungen jedoch nicht ernst und müssen nicht behandelt werden. Trotzdem mahnen Wissenschaftler, die Gefahr ernst zu nehmen.

So hätte sich die Zahl der schwereren Verletzungen von 2007 bis 2008 bereits verdoppelt, so eine Studie der Ohio State University. Dabei sehe man im Moment nur die Spitze des Eisbergs, so Jack L. Nasar, Professor für Städteplanung. Neue Geräte, wie das iPhone, würden zudem mit immer mehr Anwendungen auch für mehr Ablenkung sorgen. Nasar und seine Kollegen hatten Daten von Krankenhäusern ausgewertet, um die Gefahr, die vom Telefonieren beim Gehen ausgeht, einschätzen zu können. Die Verletzungen seien in den meisten Fällen nicht ernst gewesen, die Zahl der Unfälle nehme jedoch ständig zu.

Junge Menschen verletzen sich am häufigsten beim Telefonieren. So sei etwa die Hälfte der Patienten unter 30, ein Viertel zwischen 16 und 20 Jahre alt gewesen. Doch auch ältere Menschen sind zunehmend betroffen. Die Forscher führen das Problem auf die Entwicklung zu ständigem Multitasking zurück. Sich lediglich auf eine Sache zu konzentrieren, würde als langweilig oder sogar unproduktiv angesehen. Unterschiedliche Wissenschaftler beschäftigen sich inzwischen damit, die vielfältigen Auswirkungen des Multitaskings zu erforschen. (pte/hal)