Haft für Verkauf von Xbox-Mod-Chips

Die US-Behörden hatten Ende Februar die private Webseite www.isonews.com von David Rocci "beschlagnahmt". Jetzt wurde der US-Student von einem Gericht zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt, weil er Mod-Chips für Spielekonsolen verkauft hatte.

Der 22-jährige David Rocci muss laut einem Bericht der BBC für fünf Monate ins Gefängnis und zusätzlich eine Geldstrafe in Höhe von 28.500 US-Dollar zahlen. Nach der Haft ist Rocci jedoch noch immer kein freier Mann, er muss dann weitere fünf Monate elektronisch überwachten Hausarrest absitzen. Zudem gilt eine Bewährungsfrist von drei Jahren, berichtet die PC Welt.

Erstmals wurde damit jemand auf Grund des - in den USA nicht unumstrittenen - DMCA (Digital Millenium Copyright Act) verurteilt. Dabei hatte Rocci noch Glück, das DMCA sieht für ähnliche Vergehen eine Höchststrafe von fünf Jahren und eine Geldstrafe von 500.000 US-Dollar je verkauftem Mod-Chip vor.

Das Urteil soll auch ein Warnschuss an die US-Spiele-Szene sein. Rocci hatte insgesamt 450 Mod-Chips für die Xbox aus Großbritannien importiert und über seine Webseite in den USA verkauft. Mit den Mod-Chips lässt sich die Xbox so verändern, dass auch Raubkopien von Spielen gespielt werden können.

Raubkopien selbst hat Rocci allerdings nicht im Online-Shop seiner Webseite angeboten, die sich nun im Besitz der US-Regierung befindet. Die Foren dienten den Käufern aber zum Informationsaustausch.

Die US-Bürgerrechtsgruppe Electronic Frontier Foundation (EFF), die bereits in der Vergangenheit Kritik gegenüber dem DMCA geäußert hatte, kritisiert auch die Verurteilung von Rocci. "Es ist problematisch, dass Leute ins Gefängnis geschickt werden für den Verkauf eines Gerätes, das auch genutzt werden kann, ohne dass Urheberrechte verletzt werden", so Fred von Lohnmann, Rechtsanwalt der EFF. (PC Welt/uba)