Sicherheit in Unternehmensnetzwerken

Hacker-Angriffe: Wie sie funktionieren und wer dahintersteckt

Zweck von Cyber-Angriffen

Bei der Frage, welche Motivation hinter diesen und ungezählten weiteren Cyber-Attacken steht, sind zunächst unterschiedliche Angreifergruppen zu unterscheiden. Da sind einerseits politisch motivierte Aktivisten, die sich gegen die restriktiver werdende Netzpolitik westlicher Regierungen, gegen die Unterdrückung in totalitären Staaten und gegen Unternehmen wenden, die Urheberrechtsverletzungen verfolgen.

Sie wollen öffentliche Aufmerksamkeit erreichen, ähnlich wie Demonstranten, die sich etwa an Sitzblockaden vor Atomkraftwerken beteiligen. Ihre Aktionen werden zum Teil von einer "Spaß-Fraktion" unterstützt, die solche Angriffe nur ausführt, weil es für sie einen gewissen Reiz darstellt, in vermeintlich sichere Netzwerke einzubrechen.

Dem steht eine ganz anders strukturierte und motivierte Tätergruppe gegenüber, die mehr oder weniger organisierte Online-Kriminalität. Deren Interesse erschöpft sich darin, möglich leicht möglichst viel Geld zu ergaunern. Bei Servereinbrüchen gestohlene Daten werden an Interessierte weiterverkauft, die damit Konten plündern und Online-Shopping auf Kosten anderer betreiben. Diese Täter haben naturgemäß keinerlei Interesse an öffentlicher Aufmerksamkeit. Sie wollen vielmehr, so lange es geht, unentdeckt bleiben.

Dies gilt auch für eine weitere Kategorie der Cyber-Angreifer, der es um Militär- und Wirtschaftsspionage geht. Dahinter stecken zumindest teilweise Regierungsstellen, etwa Geheimdienste, zumindest als Auftraggeber. Bei ihren Angriffen auf Rüstungsunternehmen oder Einrichtungen anderer Regierungen gibt es, sofern sie überhaupt bekannt werden, keinerlei Bekennerschreiben.