Gutes Quartalsergebnis, trübe Aussichten bei AMD

In der Nacht zum Donnerstag hat AMD das Ergebnis seines ersten Quartals im Geschäftsjahr 2001 vorgelegt: knapp 125 Millionen Dollar Gewinn. Dennoch soll sich der Umsatz im kommenden Quartal um 10 Prozent reduzieren.

Der Umsatz im ersten Quartal belief sich bei AMD auf rund 1,19 Milliarden Dollar, der Gewinn pro Aktie betrug 37 Cent pro Aktie - die Analysten hatten zuletzt zwischen 32 und 35 Cent pro Aktie vorhergesagt.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz um 9 Prozent, im Vergleich zum vierten Quartal 2000 allerdings nur um 1 Prozent. Beim traditionell schlechten ersten Quartal ist das dennoch als gutes Ergebnis zu werten. Betrachtet man jedoch die Gewinnentwicklung, so hat AMD im ersten Quartal 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 34 Prozent eingebüßt. Das Unternehmen begründet das unter anderem mit gestiegenen Steuern.

Für das kommende Quartal erwartet AMD einen Umsatzrückgang um 10 Prozent. Die weltweite Flaute im PC-Geschäft geht also auch am zweitgrößten Hersteller von PC-Prozessoren nicht vorbei. Die schlechte Gewinnentwicklung mag auch daran liegen, dass AMD unbestätigten Informationen zufolge derzeit indirekt verstärkt CPUs an den Graumarkt abgibt - wir berichteten.

Anders als Intel ist AMD etwas offener, was die Verteilung der CPUs angeht. So will man im ersten Quartal 2001 7,3 Millionen Prozessoren verkauft haben, 6,5 Millionen davon Athlons und Durons. Die älteren Socket-7-Modelle sterben also auch bei AMD aus.

Eine der Säulen des Erfolgs ist AMDs Fab30 in Dresden. In einer Telefonkonferenz gab AMDs designierter CEO Hector Ruiz an, von Juni 2000 bis März 2001 habe man 6 Millionen Athlons in Dresden hergestellt. Derzeit laufe das Werk mit 60 Prozent Auslastung, bis Jahresende will man 100 Prozent erreicht haben.

Zusammen mit den überraschenden Zinssenkungen in den USA führten Intels Quartalsergebnis und die AMD-Zahlen zu einer regelrechten Hightech-Rallye an den US-Börsen. Alleine die Kurse von Intel und AMD legten jeweils um über 20 Prozent zu. (nie)