Heim-Sicherheit

Günstige Überwachungskamera für daheim einrichten

Bis vor einigen Jahren war Kamera-Überwachung vor allem etwas für Firmen, weil sehr aufwändig und teuer. Heute genügt im Prinzip eine Webcam, aber selbst anspruchsvolle Lösungen sind vergleichsweise günstig realisierbar.

Wer sein Hab und Gut schützen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Eine Alarmanlage beispielsweise, aber die meldet bestenfalls, dass sich jemand unbefugt Zutritt verschafft, zeigt aber nicht, um wen es sich handelt. Video-Überwachung hingegen zeigte lange Zeit nur, wer sein Unwesen trieb, konnte aber ohne zusätzliche Alarmsysteme oder einen Wachdienst kaum aktiv reagieren. Erst der Einsatz von computerbasierten Auswertungsalgorithmen ermöglicht die Verknüpfung aus Video-Überwachung und Alarmierung. Und das dank Netzwerktechnik ohne allzu großen Verkabelungsaufwand oder immense Hardware-Investitionen.


Überwachungskamera: Minimal-Lösung

Die simpelste Variante der Überwachung ist tatsächlich die Webcam, per USB am Rechner angeschlossen. Eine leistungsfähige Software wie beispielsweise Ispy dazu, und schon ist die Überwachung möglich. Beim Einsatz von zwei oder drei Webcams sogar rundum, inklusive Bewegungserkennung und Alarmierung etwa per Mail oder SMS. Und natürlich mit automatischer Speicherung der Bild-/Videodaten zum Zeitpunkt eines Ereignisses.

Dezentrale Kameras

Der Nachteil der Kamera am Rechner ist offensichtlich: Sie taugt nicht wirklich für eine dauerhafte Installation. Abgesehen davon, dass USB-Kabel nicht gerade für Unterputz-Verlegung konzipiert sind, ist es vor allem die maximale Länge von nur drei Metern, die eine Platzierung der Kamera etwa in einer Ecke an der Zimmerdecke problematisch machen. Hinzu kommt, dass der Rechner ständig laufen muss, was selbst bei einem Notebook auf Dauer für merkliche Stromkosten sorgt. Insofern bietet sich also eine Kamera mit eigener Logik an, die sich idealerweise per Netzwerk – entweder mittels Kabel oder per Funk – ansprechen lässt.

Zahlreiche Freeware-Tools lassen hier eine automatische Bewegungserkennung zu.
Zahlreiche Freeware-Tools lassen hier eine automatische Bewegungserkennung zu.

Hier gibt es verschiedenste Lösungen: Eine besonders simple besteht aus einem Raspberry mit einer USB-Webcam. Dieses System lässt sich dann von jedem Rechner über das Netz mittels Browser ansprechen. Um dieses Konzept zu realisieren, benötigt man lediglich den Raspberry mit installiertem Raspbian, eine Kamera und die Software Motion. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass sie günstig umzusetzen ist. Der Nachteil allerdings darin, dass sie sich nicht für den Außenbereich eignet, sofern man kein individuelles Wetterschutzgehäuse darum herumbaut, weil es so etwas im Handel leider nicht gibt. Hier empfiehlt sich dann der Griff zu einem entsprechenden Fertigmodell. Die kosten in einer WLAN-fähigen Ausführung ab etwa 140 Euro.

Etwas teurer, aber auch leistungsfähiger sind dabei sogenannte Dome-Kameras, wie sie etwa von Samsung oder Abus angeboten werden. Die können mittels Steuertasten über den Browser gedreht werden. In der Regel bieten diese Kameras auch noch die Möglichkeit, eigenständig einen vorher definierten Bereich abzuschwenken, also zu „patrouillieren“. Je aufwändiger Kameras werden, desto mehr Möglichkeiten bieten sie dann auch. Das beginnt bei Schaltausgängen und endet bei auswechselbaren Objektiven oder Wärmebildtechnik. Mobotix etwa bietet hier entsprechende Modelle an.

Auch Panorama-Kameras, die 360° im Blick haben, sind in der Oberklasse der Netzwerkkameras anzusiedeln. Falls Sie sich übrigens fragen, warum Schaltausgänge ein wichtiges Thema sind: sie ermöglichen der Kamera, direkt Einfluss auf Alarm- oder Haussteuerungskomponenten zu nehmen. Etwa, indem sie Lampen einschalten, Türschlösser verriegeln oder andere Ereignisse auslösen.