Netzwerkwissen, Teil 1

Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung

Zuordnung der Adressen

Damit ein Protokoll routbar ist, muss es in der Lage sein, jedem einzelnen Gerät eine eindeutige Netzwerkadresse sowie eine Host- oder Knotenadresse zuzuweisen. Einige Protokolle wie etwa IPX setzen lediglich voraus, dass ein Administrator eine Netzwerkadresse zuweist; als Hostadresse wird dann die physikalische Adresse (MAC-Adresse) des Hosts verwendet. Andere Protokolle – beispielsweise IP – verlangen jedoch die Angabe einer vollständigen Adresse und einer Subnetzmaske.

Sowohl die IP-Adresse als auch die Netzwerkmaske müssen einem gerouteten Netzwerk zugeordnet sein. Eine Netzwerkmaske trennt die 32 Bits umfassende IP-Adresse in einen Netz- und einen Hostanteil auf. IPX benutzt keine Netzwerkmaske, sondern verwendet die mit einer vom Administrator zugewiesenen Netzwerkadresse verknüpfte MAC-Adresse, um die vollstän­dige Adresse zu erstellen. Bei IP-Adressen hingegen wird die Netzwerkadresse durch einen Vergleich der Adresse mit der Netzwerkmaske ermittelt.

Eine Netzwerkmaske erlaubt die Behandlung von Gruppen aufeinander folgender IP-Adressen als Einheit. Wenn eine solche Gruppenbildung nicht zulässig wäre, müsste jeder Host zu Routing-Zwecken individuell bekannt sein, was bei den Millionen von Hosts im Internet nicht möglich wäre.

Wie Abbildung zeigt, lassen sich alle 254 Hosts in der Serie 192.168.10.1 bis 192.168.10.254 durch die Netzwerkadresse 192.168.10.0 darstellen. Auf diese Weise können Daten unter Angabe der Netzwerkadresse an jeden beliebigen dieser Hosts gesendet werden; Routing-Tabellen müssen also nur den Eintrag 192.168.10.0 und nicht 254 einzelne Einträge aufweisen. Diese Adressierung entspricht den Vorgaben des ISC. Damit das Routing funktioniert, muss diese Form der Gruppenbildung verwendet werden.