Grundlagen WiMAX - Anwendung, Architektur und Aufbau

IEEE802.16 und seine Bestandteile

Obwohl IEEE802.16 erst vier Jahre alt ist, existieren bereits heute zahlreiche Bestandteile und Optionen. Diese lassen sich - neben den unterschiedlichen Zielsetzungen der Anwendungen - vor allem auf die Tatsache zurückführen, dass die bisherigen proprietären Technologien möglichst weit eingefangen werden mussten.

Im Jahr 2001 wurde der erste Richtfunkstandard für das Wireless Metropolitan Area Network (WMAN) konzipiert. In dem im April 2002 verabschiedeten Standard, der einen Frequenzbereich zwischen zehn und 66 GHz vorsieht, ist ausschließlich die Datenübertragung über eine Sichtverbindung (Line of Sight – LOS) möglich.

Anfang 2003 wurde unter der Federführung von Intel das WiMAX Forum gegründet, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Standard auch für portable Endgeräte zu nutzen. Noch im gleichen Jahr wurden dann die Teilstandards IEEE802.16a und IEEE802.16REVd verabschiedet, die im Juli 2004 zum 802.16-2004-Standard zusammengefasst wurden. Die niedrigeren Frequenzen zwischen zwei und elf GHz sollen hierbei sowohl kostengünstigere Realisierungen als auch indirekte Verbindungen erlauben, die als Near Line of Sight bezeichnet werden.

Mit der nächsten Ausbaustufe IEEE802.16e, die am 7. Dezember 2005 verabschiedet wurde, sollen auch mobile Endgeräte (Non Line of Sight – NLOS) unterstützt werden. Dabei sollen Datenraten von bis zu 15 Mbit/s und Reichweiten von bis zu fünf Kilometern erreicht und Roaming ermöglicht werden.