Grundlagen: System- und Netzwerk-Management

Wichtige Management-Standards

Die Vielzahl parallel existierender Standards macht das System- und Netzwerk-Management kompliziert. In der Netzwerk-Administration dominiert SNMP (Simple Network Management Protocol), sein Pendant bei der Geräteverwaltung heißt DMI (Desktop Management Interface).

SNMP

Seit mehr als einem Jahrzehnt bildet das 1988 entwickelte SNMP die Grundlage für die Verwaltung von TCP/IP-Umgebungen. Als Primärziel bei der Entwicklung des Protokolls fungierte die Unabhängigkeit von Betriebssystemen, Rechnerplattformen oder Geräten. Darüber hinaus sollte SNMP leicht erweiterbar sein und nur minimale System-Ressourcen belegen.

Eine SNMP-Umgebung besteht aus einer Management-Station und mindestens einer Netzwerkkomponente. Die Management-Station steuert und überwacht die Netzwerkkomponente, wie etwa einen Router, Drucker oder Host. Dort laufen so genannte Agenten-Prozeduren. Über SNMP tauscht die Manager-Station Daten mit den Agenten aus und erledigt deren Auswertung. Die Kommunikation zu den Agenten setzt eine Management-Information-Base (MIB) voraus. Diese gewährleistet, dass die Manager-Station nur Informationen anfordert, die die Agenten-Prozeduren auch liefern können.

DMI

Die konsistente Verwaltung des gesamten Netzes via SNMP setzt voraus, dass alle enthaltenen Systeme und Komponenten dieses Protokoll auch unterstützen. Um dies für alle PC-Komponenten in einheitlicher Weise zu gewährleisten, entwickelte die Desktop Management Taskforce ab 1992 das DMI (Desktop Management Interface).

DMI kann über ein DMI-Komponenten-Interface herstellerspezifische Informationen aller Hard- und Software-Komponenten im PC abfragen. Dazu benötigt es allerdings die zur fraglichen Hardware gehörige Management-Information-Format-Datei (MIF), die im Lieferumfang des Geräts enthalten ist. Der Hersteller der Komponente definiert darin die verfügbaren Daten wie Produktname, Version oder Seriennummer. Diese Daten wertet der SNMP-Agent aus und leitet die Informationen an die Management-Konsole weiter.