Grundlagen: Netzwerk-Verkabelung

Schirmung

Wie schon erwähnt, arbeiten symmetrische Kabel zwar theoretisch potentialfrei zur Bezugserde: Praktisch lässt sich dieser Effekt jedoch nicht vollständig verwirklichen, da die Signalgabe der Endgeräte nicht absolut symmetrisch erfolgt.

Zudem verschieben sich während Verlegung und Montage die Lagen im Kabel, was die Wirkung der Verdrillung abschwächt. Erleidet darüber hinaus die Adernisolierung Schäden, verstärken sich dadurch die kapazitiven Einflüsse zwischen den Leiterpaaren. Die resultierende Asymmetrie macht das Kabel empfindlich für Einstrahlungen sowie induktive und kapazitive Einkopplungen. Noch schlimmer: Bei den mit Highspeednetzen verbundenen hohen Frequenzen wirkt das Kabel nicht nur als Störsender, sondern auch als Informationsquelle. Die entstehenden Gleichtaktwellen lassen sich abhören und zur Rekonstruktion der übertragenen Daten nutzen. Mit ausreichend empfindlichen Empfangsgeräten gelingt dies auf Distanzen bis hin zu einem Kilometer.

Nur eine Schirmung des Kabel beugt solchen Effekten wirksam vor. Zur Einzelschirmung der Adernpaare sowie zur Gesamtschirmung gegen elektrische Felder dient aluminiumkaschierte Polyesterfolie. Die magnetische Hochfrequenzkomponente schwächt die Folie allerdings nur wenig, so dass die Gesamtschirmung üblicherweise noch durch ein verzinntes Kupfergeflecht ergänzt wird. Bei einem Bedeckungsgrad der Ader von rund 70 Prozent erzielt die Geflechtschirmung eine gute Wirkung bei magnetischen HF-Feldern, ohne die Flexibilität des Kabels allzu sehr zu beeinträchtigen.