Grundlagen: HiFi- und Kino-3D-Sound

Grundlagen des Hörens

Das räumliche Hören entsteht durch Intensitäts- und Laufzeitunterschiede des Schalls von der Quelle zu den Ohren. Damit lässt sich der Winkel, in dem sich die Schallquelle zum Hörer befindet, sehr genau bestimmen. Intensitätsunterschiede einer Schallquelle lassen sich sehr einfach durch eine Rechts/Links-Ortung darstellen. Befindet sich die Schallquelle näher am linken Ohr, ist dort die Intensität des Geräusches und damit das subjektive Schallpegelempfinden höher als am rechten Ohr. Wir stufen die Quelle dann als "weiter links" ein. Dieser Effekt lässt sich sehr einfach an der heimischen Stereoanlage mittels des Balancereglers nachempfinden. Durch die Veränderung der Balance von rechts nach links scheint eine Quelle zwischen den Boxen zu wandern.

Die Laufzeitunterschiede des Schalls helfen auch mit, die Tiefeninformation zu transportieren. Wird eine Schallquelle sowohl für das rechte als auch für das linke Ohr gleichmäßig leiser, scheint sie sich gerade von uns wegzubewegen. Doch damit ist erst eine unvollständige Lokalisation möglich. Kommt noch ein Hallanteil hinzu, ist die räumliche Tiefe geradezu perfekt auszuloten. Doch Hall ist nicht gleich Hall. Unterschiedliche Raumformen und Materialien spielen eine große Rolle, da so unterschiedliche Effekt auftreten. Die Dämpfung bestimmter Frequenzen im Hallanteil und die Nachhallzeit sind deshalb ein wichtiger Faktor bei der Lokalisation einer Schallquelle in der Tiefe eines Raumes.

In den Anfängen der Stereofonie Ende der 50er-Jahre ging man davon aus, dass sich das Prinzip der "zwei Ohren" komplett umkehren lasse, dass also mittels zweier Lautsprecher die komplette Rauminformationen naturgetreu wiedergegeben werden kann.

Aber mit der Stereotechnik lassen sich Tiefeninformationen nur äußerst rudimentär wiedergeben. Denn Lautsprecher sind keine ideale physikalische Quelle. Sie produzieren frequenzabhängige Phasenverschiebungen und Sekundärreflexionen, die das Ohr irritieren. Daher kam es in den 70er-Jahren zu den ersten kommerziellen Quadrofonie-Systemen.