Grundlagen der MO-Technologie

MO-Technologie und das Transrapid-Syndrom

Überspitzt formuliert könnte man es das "Transrapid-Syndrom" nennen: Ähnlich wie die revolutionäre und hoch gelobte Magnetschwebebahn, hat es die magneto-optische Speichertechnologie (MO) trotz aller Anstrengungen nicht geschafft, sich am Markt zu etablieren. Ist die MO-Technologie ganz einfach ihrer Zeit voraus? Haben die Hersteller an den tatsächlichen Bedürfnissen der Anwender vorbei entwickelt? Oder haben die Anbieter letzten Endes vielleicht doch nur auf die falschen Vertriebs- und Marketing-Konzepte gesetzt? Fragen, auf die die Produzenten magneto-optischer Wechselplattenlaufwerke seit der Markteinführung Ende der 80er Jahre keine plausiblen Antworten fanden.

Das geringe Interesse bei potenziellen Anwendern hat Spuren hinterlassen. Von ehemals sechs Herstellern von 3,5-Zoll-MO-Laufwerken sind mit Olympus, Konica und Fujitsu nur drei übrig geblieben. Noch einschneidender ist die Situation bei den hochkapazitiven 5,25-Zoll-MO-Produkten. Mit Sony und Maxoptix gibt es hier heute gerade einmal zwei Anbieter, wobei Sony bereits in 2003 die Einstellung seiner MO-Entwicklung verkündet hat. Während Konica und Olympus ihr Engagement ausschließlich auf den japanischen Markt konzentrieren und die Vertriebsaktivitäten von Maxoptix auf Sparflamme laufen, hat Fujitsu seine Ambitionen, die MO zumindest in dedizierten Nischenmärkten zu etablieren, noch nicht ad acta gelegt.