Grundlagen: Backup-Software

Backup-Medien

Beim Aufbau einer Backup-Umgebung sollten die ersten Überlegungen den Speichermedien gelten. Zur Auswahl stehen hier Bänder, optische Medien oder preiswerte Festplatten mit PATA- oder SATA-Schnittstelle. Denkbar sind mehrstufige Konzepte, bei denen die für den Produktivbetrieb notwendige Sicherung auf schnellen Medien und die Langzeitsicherung auf preiswerten Datenträgern erfolgt. Für den Gesamtaufbau entscheidend sind die zu sichernden Dateisysteme beziehungsweise Speicherformate, die Art des verwendeten Netzwerks und der übrigen Infrastruktur.

Für die Sicherung kleiner und mittlerer Umgebungen und deren Rekonstruktion eignen sich einzelne DLT- oder LTO-Laufwerke, deren Medien jeweils Kapazitäten von 100 bis 600 GByte bieten. Mit Hilfe von integrierten Kompressionsalgorithmen können diese Mengen auf das Doppelte bis Dreifache erhöht werden, so dass hier maximal 1,8 TByte auf ein Band passen. Bei dem relativ geringen Preis von 20 bis 100 Euro pro Band muss man allerdings auch eine Reihe von Nachteilen in Kauf nehmen. Dazu zählen der fehlende physikalische Datenschutz, der mechanische und daher vergleichsweise langsame Betrieb des Bandsystems sowie die Vorgabe der Hersteller, die Daten regelmäßig umzuspulen und die Bänder nachzuspannen. Durch die Nutzung von Bandbibliotheken mit mehreren Tape-Drives lassen sich diese Nachteile zwar mindern, aber nicht völlig ausräumen.

Die aus dem Archivumfeld bekannten optischen Medien wie DVDs speichern zwischen 4,7 und 8,5 GByte pro Scheibe und sind im einfachsten Falle mit preiswerten Standardlaufwerken nutzbar. Allerdings gibt es auch hier mehr Nach- als Vorteile, wie zum Beispiel die relativ geringe Lebensdauer und den langsamen Zugriff.

Im laufenden Jahr haben mehrere große Hersteller Plattenbibliotheken auf den Markt gebracht, die mit allen oben genannten Nachteilen von Bändern und optischen Medien aufräumen sollen. Festplatten in PATA- oder SATA-Technologie bieten eine unschlagbare Kombination an Kapazität (bis zu 400 GByte im 3,5-Zoll-Format), Zuverlässigkeit (höhere MTBF als alle anderen Medien) und Geschwindigkeit (Faktor 3 bis 5 gegenüber Bändern oder DVDs). Diese Bibliotheken sind ideal für die schnelle Rekonstruktion der Produktivumgebung unter Beibehaltung der bisherigen Sicherungsverfahren.