Für Windows und Linux

GRUB 2 - Den neuen Bootmanager richtig einsetzen

Haupt-Unterschiede zwischen GRUB Legacy und GRUB 2

GRUB 2 braucht im Gegensatz zum Vorgänger die Stage 1.5 nicht mehr. Diese lag zwischen dem MBR und dem ersten Block der ersten Partition. Die Stage 2 von GRUB 2 beinhaltet einen Kernel, welcher lediglich den notwendigsten Code beinhaltet. Dazu gehören ein ELF-Loader, Datenträger-Zugriff, eine Rettungs-Shell und Code zur Dekompression. Während der Installation erzeugt GRUB 2 die Module für das Dateisystem in der Datei core.img und komprimiert diese normalerweise mittels LZMA oder LZO. Diese Datei ist in der Regel so klein, dass sie sich im Startbereich hinter dem MBR ablegen lässt. Während des Starts entpackt GRUB 2 die entsprechenden Module und lädt die Konfigurations-Datei grub.cfg.

grub.cfg: Diese Datei ist das neue Herzstück des Bootloaders GRUB 2.
grub.cfg: Diese Datei ist das neue Herzstück des Bootloaders GRUB 2.

Kenner der Vorgängerausgabe werden sich auf Grund des letzten Absatzes bereits denken können, dass die eben genannte grub.cfg die Datei menu.lst als Konfigurations-Datei ablöst. Die grub.cfg ist nun für die Kontrolle des Menüs zuständig und wird automatisch von den GRUB-2-Scripten generiert. Da GRUB 2 teilweise veränderte Befehle verwendet, lässt sich der Inhalt der menu.lst nicht einfach übernehmen und in die grub.cfg kopieren. Diese Datei sollen Anwender auf keinen Fall editieren, da sie bei eventuellen Updates überschrieben wird.

Eigene Einträge sollen ausschließlich in der Datei /etc/grub.d/40_custom landen. Mit GRUB 2 ist es nun auf relativ einfache Weise möglich, das Boot-Menü nach eigenem Geschmack zu verschönern. GRUB 2 unterstützt Themes, mit denen Sie das Startmenü aufpeppen können. Die dafür zuständige Datei finden Sie in /etc/default/grub. Alle Veränderungen der Konfigurations-Dateien übernimmt das System erst nach dem Aufruf des Befehls grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg. Zum Beispiel funktionieren unter Ubuntu auch die Kommandos update-grub oder update-grub2. Andere Betriebssysteme wie zum Beispiel Microsoft Windows sollte der Bootloader selbständig erkennen und in das Menü aufnehmen.