Großer Bruder

Schnelle und problemlose Installation

Die Installation des Betriebssystems ist insgesamt als gelungen zu bezeichnen. Wer bereits einmal die Desktop-Variante des Caldera-Systems installiert hat, der kennt sicherlich das grafische Installationswerkzeug "Lizard", das auch hier zum Einsatz kommt. Die Hardware-Erkennung funktioniert bei den Caldera-Systemen insgesamt sehr gut und so gab es auch auf unserem Test-Server, einem Dell-Rechner mit SCSI-Controller und -Festplatte sowie einer Mach64-Grafikkarte von ATI, keinerlei Probleme. Bei der Auswahl des Installationsprofils werden unterschiedliche Server-Versionen angeboten:

- Web-Server,

- File-Print-Server,

- Network-Server und

- ein so genannter Minimum-Server.

Wir wählten die Möglichkeit aus, alle verfügbaren Pakete zu installieren, was einen Festplattenplatz von ungefähr 1,4 GByte beanspruchte. Vorsicht ist noch bei der Aufteilung der Festplatte(n) geboten. Im manuellen Modus ermöglicht es der Server zwar problemlos, bereits bestehende Unix-Partitionen in das System mit einzubinden, das Tool setzt aber automatisch die Abfrage nach einer Formatierung dieser Partition auf "ja". Wer hier nicht ein wachsames Auge auf die verschiedenen "Kästchen" der grafischen Oberfläche hat, kann beim Neustart eine böse Überraschung erleben.

Während der Installation werden auch die Parameter für die Netzwerkanbindung abgefragt, sodass nach Reboot und Neustart der Linux-Server zur Verfügung steht. Sowohl in persönlichen Gesprächen auf der diesjährigen CeBIT als auch auf der eigenen Web-Site wurde von Caldera-Mitarbeitern hervorgehoben, wie einfach und schnell der Server durch den Einsatz des Werkzeugs "webmin" zu administrieren sei. Auch im insgesamt etwas spärlichen "Systems Administrator’s Guide", der als ungefähr 150 Seiten umfassende Broschüre in englischer Sprache mitgeliefert wird, nimmt dieses Werkzeug einen breiten Raum ein. Allerdings muss der ungeübte Administrator schon etwas suchen, bis er den Hinweis findet, wie er denn nun Zugriff auf dieses Konfigurationswerkzeug erhält. Hier wäre es sicher praktisch gewesen, im ansonsten gut konfigurierten KDE-Desktop des Superuser-Accounts einen direkten Zugriff zu integrieren. So findet man erst nach einigem Suchen heraus, dass die Oberfläche einfach über einen Aufruf der Form "http://localhost:1000" zu erreichen ist.