Große Telcos im Börsenfieber

Debis-Integration abgeschlossen

Ihren globalen Kunden biete die Deutsche Telekom auf dieser Grundlage ein breites Portfolio an weltweiten Sprach- und Datenkommunikationsdiensten wie ATM-, Frame Relay- oder IP-Diensten, so das Unternehmen. Bei T-Systems, dem IP-Daten- und Systemlösungsgeschäft, werde insbesondere die Debis-Integration den Carrier zum zweitgrößten Systemhaus in Europa machen. Eine internationale Vertriebsorganisation sei bereits aufgebaut, mit der die DTAG in der Lage sei, in mehr als 180 Ländern ein umfassendes Spektrum von Produkten und Diensten anzubieten. Die nach wie vor schwebende Voicestream-Übernahme stellt offenbar das vorläufige Ende der Internationalisierungs-Strategie der Telekom dar. Im Düsseldorfer "Handelsblatt" erklärte Ron Sommer unlängst, das Thema Globalisierung trete nun wieder in den Hintergrund, nachdem das Unternehmen im letzten Jahr durch Zukäufe den Anteil ihres 9 auf 17 Prozent gesteigert habe.

Beim stetig stolpernden US-Vorzeigeunternehmen AT&T wird unterdessen immer deutlicher, dass sich der Vorstand von den Anlegern dazu zwingen lässt, das Unternehmen in vier Teile aufzuspalten. Der Aktienkurs war innerhalb der letzten zwölf Monate um die Hälfte gesunken und AT&T-Boss Armstrong konnte bislang kein Konzept vorlegen, nach dem der US-Telekom-Riese auf allen Telekom-Märkten ganz oben mitspielt und gleichzeitig die Gier der Anleger befriedigt. Im Gegenteil, so die Börsianer, habe Armstrong einen schwerfälligen Riesen geschaffen, dem wendigere Anbieter schnell davonlaufen könnten. Nach dem intern "Projekt Grand Slam" genannten Entwurf sollen in den kommenden 12 bis 24 Monaten die Kernbereiche Geschäftskundenservices, Privatkundengeschäft, Mobilfunk und TV-Kabel in eigenständige Unternehmen umgewandelt werden.

Dabei soll das mit einem Umsatz von 25 Milliarden Dollar größte und profitabelste Geschäft mit den Firmenkunden den traditionsreichen Markennamen behalten. Immerhin hatte diese Sparte mit über neun Milliarden Dollar Gewinn im vergangenen Jahr 46 Prozent des Gesamterlöses vor Steuern und Zinsen ausgemacht. Der weit weniger erfolgreiche Bereich Ferngespräche für Privatkunden wird womöglich nur als Geschäftsbereichsaktie, so genannte "Tracking Stocks", an die Börse gebracht. Das hätte den Vorteil, dass diese Sparte das Konzernergenbnis nicht mehr beeinflusst und dem Unternehmen zusätzlich Kapital für die Finanzierung teurer Akquisitionen zur Verfügung stellen würde.