Grid-Technologie Teil 1: Grundlagen, Dienste und Tools

Grids in der Wissenschaft

Grid-Anwendungen in der Physik

Derzeit wird Grid Computing vor allem für spezielle technisch-wissenschaftliche Anwendungen eingesetzt. Hier werden vor allem Probleme bearbeitet, deren Untersuchung mit klassischen Mitteln der Informatik nicht möglich ist. In der Klimaforschung, der Molekularbiologie, der Genforschung, der Teilchenphysik und der Computermedizin kommen Wissenschaftler immer häufiger an die Grenzen ihrer IT-Ressourcen. Die Gründe sind die explodierende Datenflut und die immer mehr Rechenleistung verschlingenden Anwendungen. Zudem müssen meist große räumliche Distanzen bei Gemeinschaftsprojekten überwunden werden.

Grids versprechen für die globale wissenschaftliche Zusammenarbeit auf Gebieten mit rechenintensiven Problemen und großen Datenmengen eine Lösung. Für diese Vision hat sich der Begriff „E-Science“ („E“ steht hier für „extented“ oder „enhanced“) etabliert durchgesetzt.

Pionier und Vorzeigebeispiel für die Entwicklung und Nutzung der Grid-Technologie ist das Kernforschungszentrum CERN in Genf. Deren weltweit vernetzte Forschergruppen mit ihren komplexen Rechner- und Auswerteressourcen profitieren enorm von Grids.

Das weltweit größte Grid wird derzeit am CERN mit dem Large Hadron Collider Computing Grid (LCG) für die im Jahre 2007 beginnenden Experimente aufgebaut. Das LCG besteht aus mehr als 100 Standorten in 31 Ländern mit den dortigen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Dabei verfügt dieses Grid über mehr als 10.000 CPUs und insgesamt etwa 10 Millionen Gigabyte Speicherplatz.