QEMU für Linux: Grafische Benutzeroberflächen von QEMU unter Ubuntu einrichten

Anders als für Windows, wo als GUI-Frontend nur der in die Jahre gekommene QEMU-Manager zur Verfügung steht, existieren für Linux mehrere grafische Benutzerschnittstellen. Sie wurden für bestimmte Desktops konzipiert, laufen meist aber auch in anderen Arbeitsumgebungen.
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Vorkenntnisse:
Foto: McIek_shutterstock

01QEMU installieren

Jede GUI benötigt als Basis das Hauptprogramm von QEMU, das man daher immer zuerst installieren muss. Wenn Sie im Ubuntu Software-Center nach Qemu suchen, finden Sie es unter der Bezeichnung Schneller Prozessor-Emulator. Das Metapaket enthält alles Notwendige.

02Die richtige QEMU-GUI-Software finden

Als grafischer Aufsatz stehen unter Gnome etwa Qemu Starter, qemulator, qemuctl und der Virtual Machine Manager (VMM) zur Verfügung. Unter KDE sind es zum Beispiel QtEmu und AQEMU. Diese Oberflächen lassen sich am einfachsten über die Paketverwaltung der jeweiligen Distribution installieren, beispielsweise Ubuntus Software-Center oder Synaptic.

Für welches Frontend man sich entscheidet, bleibt letztlich Geschmackssache. Ziemlich beliebt ist zum Beispiel AQEMU. Damit kommen auch Einsteiger gut zurecht und können schnell virtuelle Maschinen für verschiedene Betriebssysteme und Architekturen anlegen. Alle erforderlichen Einstellungen lassen sich mit der Maus erledigen, außerdem steht ein Assistent zur Verfügung.

03AQEMU-Aufsatz installieren

Nach der Installation starten Sie AQEMU über das Programmsymbol im Starter. Beim ersten Aufruf erscheint ein Konfigurationsassistent, bei dem Sie allerdings einiges beachten müssen, damit die Software anschließend funktioniert. Als Sprache sollten Sie - in der aktuellen Version jedenfalls - nicht Deutsch auswählen, denn durch einen Bug wird die Oberfläche dann in Russisch angezeigt. Übernehmen Sie daher lieber die Vorgabe English.

Im folgenden Dialog empfiehlt es sich, Use Device manager zu aktivieren, die Option Include Embedded VNC Display in Main Window für den experimentellen und daher instabilen Betriebsmodus hingegen zu deaktivieren. Den Dialog Find Emulators überspringen Sie an dieser Stelle mit Skip Search, sonst würde AQEMU nach Abschluss der Konfiguration nicht starten. Im folgenden Fenster tragen Sie nichts ein, sondern klicken einfach auf Next. Damit ist die Ersteinrichtung abgeschlossen, und das Hauptfenster von AQEMU wird angezeigt.

Jetzt rufen Sie File / Advanced Settings auf. Auf dem Tab General klicken sie auf Find All Emulators - das ist die Einstellung, die wir bei der Erstkonfiguration per Assistent übersprungen haben. AQEMU trägt anschließend die vorhandenen Emulatoren ein. Nachdem Sie mit OK bestätigt haben, können Sie mit dem New Virtual Machine Wizard assistentengestützt auf bekannt einfache Weise Gastsysteme anlegen.

(hal)