ARM Mali

Grafik in Konsolenqualität für Handys

Der britische Handy-Chiphersteller ARM hat anlässlich der gestern, Montag, eröffneten Game Developers Conference seine Vision für die nächste Generation mobiler Grafik und Spiele vorgestellt. Grafik in Konsolenqualität soll demnach das Smartphone erobern.

"Dabei meinen wir 'echte' Konsolen, also eine Qualität weit jenseits aller aktuell erhältlicher mobiler Plattformen", erklärt Remi Pedersen, Product Manager High-end Graphics der ARM Media Processing Division. ARM setzt auf seine "Mali"-Grafikchips, die Shader- und Anti-Aliasing-Funktionen auf das Handy bringen sollen, wie es sie bislang nur in Konsolen und High-End-Grafikkarten gab.

ARMs Mali-Palette erstreckt sich aktuell bis hin zum Mali-400 MP, einem im Sommer 2008 vorgestellten Mehrkern-Grafikchip, der über eine Milliarde Rechenoperationen pro Sekunde verspricht. "Die Roh-Performance so eines mobilen Grafikchips ist nicht vergleichbar mit einer PS3", meint Pedersen zwar. Allerdings habe man es in der Praxis auch mit deutlich kleineren Bildschirmauflösungen zu tun. "Daher ist die 'Performance pro sichtbarem Pixel' schon annähernd vergleichbar", betont Pedersen. Zwar werde der Cell-Chip der PS3 noch ein bis zwei Jahre die Nase vorn haben, doch versprechen Mali-Prozessoren bereits jetzt beachtliche Features. Dazu zählen etwa 16-faches Anti-Aliasing sowie die Unterstützung der Shader-Spezifikation OpenGL ES 2.0 und von Bumpmaps, so Pedersen. Der Mali-400 MP unterstützt theoretisch auch HD-Auflösungen bis zu 1080p.

Trotz der Rechenleistung soll es bei Mali keine thermischen Probleme geben. "Die Arbeit von ARM drehte sich um die Frage: 'Wenn wir mit begrenztem Strom auskommen müssen, wie weit können wir die Performance treiben?'", sagt Pedersen. Daraus ergab sich ein spezieller Zugang zur Grafikverarbeitung. "Im Prinzip maximieren wir die Rechenleistung pro Pixel und minimieren die genutzte Speicherbandbreite", erklärt Pedersen. Dadurch werden energiefressende Speicherzugriffe weitgehend vermieden. (pte/ala))