GPL 3: Torvalds ist "ziemlich zufrieden"

Der Linux-Initiator lobt die FSF dafür, im neuen Entwurf für die nächste General Public License einige abschreckende Passagen verbessert zu haben.

Linus Torvalds, der Leiter des Linux-Kernel-Projekts, war neben einigen Maintainern dieser Gruppe einer der profiliertesten Kritiker der bisherigen GPL-Entwürfe, welche die Free Software Foundation (FSF) vorgelegt hat. Mit dem jetzt präsentierten dritten Entwurf sieht Torvalds einige seiner Bedenken zerstreut oder zumindest reduziert. "Ich bin tatsächlich ziemlich zufrieden", zitiert ihn der Nachrichtendienst Cnet. "Ich denke nicht, dass der Entwurf perfekt ist, aber er ist wirklich viel besser, als ich ihn nach den bisherigen Vorlagen erwartet hätte."

"Einige der schrecklichsten Dinge wurden beseitigt", erklärte Torvalds. Der Finne hatte bisher vor allem Vorschriften gegen Digital Rights Management (DRM) kritisiert. Ferner hatte er sich gegen Klauseln ausgesprochen, die es bei bestimmten Vorgängen ermöglicht hätten, Firmen von der Verwendung von GPL-Software auszuschließen. (Novell hatte das zu befürchten.) Das ließ Torvalds eine Spaltung der Community in eine GPL-2- und eine GPL-e-Fraktion befürchten.

"Ich bin immer noch skeptisch, ob es wirklich eine bessere Lizenz ist als die GPL 2", sagte Torvalds, "aber lieber bin ich skeptisch, als zu sagen: Zur Hölle damit!" Der Linux-"Übervater" mochte gegenüber Cnet nicht ausführen, ob der Kernel nun doch unter die künftige GPL 3 gestellt wird. Er merkte lediglich an, eine solche Umstellung erfordere "viel Arbeit". Unter anderem müssen ausnahmslos sämtliche Codebeiträger für den Kernel ihr Einverständnis erklären. (Ludger Schmitz/mje)