Wallet und Offers

Google will NFC-Smartphones in digitale Geldbörsen verwandeln

Google hat wie erwartet in New York seinen neuen Dienst "Google Wallet" vorgestellt.

Hinter "Wallet" verbirgt sich die Möglichkeit, direkt mit dem Smartphone zu bezahlen. Und zwar berühungslos über NFC (Near Field Communication). Dafür arbeitet Google anfänglich mit Citi, Mastercard, First Data und Sprint zusammen.

Google Wallet nutzt eine Android-App, die derzeit noch getestet wird und "bald" veröffentlicht werden soll. Sie läuft zunächst nur auf einem einzigen Telefon, nämlich dem von Samsung gebauten Google-eigenen "Nexus S". Und auch nicht auf jedem Nexus S, sondern dessen "4G"-Ausführung, die es nur für das Sprint-Netz gibt. Später sollen auch weitere Smartphones unterstützt werden - wann und welche ist nicht bekannt.

In der Wallet-App lassen sich die Kreditkarten-Daten einer Mastercard von Citi hinterlegen. Außerdem unterstützt die App eine Google-eigene Prepaid-Karte, die sich mit ziemlich beliebigen Payment-Karten aufladen lassen soll. Mit dem Telefon bezahlen kann man dann an rund 300.000 POS in den USA, die Mastercards "PayPass" akzeptieren.

Google verzahnt den Wallet-Dienst außerdem mit seinem Groupon-Konkurrenz-Service "Google Offers", über den Händler Schnäppchen und andere Kundenbindungs-Aktivitäten offerieren können.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Voraussetzungen für die Wallet-Nutzung viel zu eingeschränkt, um eine Prognose zum Erfolg des Dienstes abzugeben. Um das Konzept massentauglich zu machen, müsste Google neben Android in jedem Fall auch die anderen großen Smartphone-Plattformen (iOS, BlackBerry, Windows Mobile / Windows Phone, webOS) und mehr Carrier unterstützen. Und die Smartphone-Hersteller ihrerseits müssten ihre Geräte auf breiter Front mit NFC-Chips bestücken. Ob das passiert, bleibt - wie man so schön sagt - abzuwarten. (Computerwoche/fho)