Google vs. US-Justiz - Streit um Porno-Bekämpfung eskaliert

Google gibt sich kämpferisch

Mittlerweile verschärft sich der Ton. Google sei nicht Teil eines Gerichtsverfahrens, verteidigte sich Googles Rechtsanwältin Nicole Wong gegen den erneuten Vorstoß der US-Justiz. Deren Forderungen nach Informationen seien übertrieben. Google sei nicht dazu bereit, dem zu entsprechen. "Wir beabsichtigen, uns den Forderungen weiterhin zu widersetzen", gab sie sich kämpferisch.

Mit seiner Weigerung hofft der Suchmaschienenanbieter offenbar, sein Image bei Datenschützern und Bürgerrechtlern aufzupolieren. Diese werfen Google schon seit langem einen zu laxen Datenschutz vor. Obwohl das Unternehmen weit reichenden Zugang zu persönlichen Informationen wie beispielsweise E-Mails und Bilddateien habe, gebe es keine öffentlich publizierte Datenschutzrichtlinie. Dort müsste beispielsweise genau festgelegt sein, wo und wie lange Kundendaten gespeichert würden. Google hatte die wiederholten Vorwürfe immer mit den gleichen Aussagen gekontert: Man schütze die privaten Informationen der Kunden. Außerdem entspräche die Privacy Policy des Unternehmens den gesetzlichen Vorgaben der jeweiligen Staaten.

Während sich Google standhaft weigert, Daten herauszugeben, haben sich Firmen wie Yahoo, Microsoft und Time Warner (AOL) dem Druck der US-Behörden gebeugt. Laut Aussagen eines Sprechers des US-Justizministeriums hätten sich die ebenfalls schon 2005 kontaktierten Konzerne dazu bereit erklärt, zu kooperieren und Informationen über das Suchverhalten ihrer Kunden herauszugeben.