Hard- und Softwarebeschleunigung durch O3D

Google unterstützt 3D-Grafik für Browser

Google hat seine JavaScript-basierten Programmierschnittstelle O3D, die zum Erstellen interaktiver 3D-Anwendungen im Browser gedacht ist, deutlich erweitert. Um eine breitere Unterstützung auch schwächerer Hardware zu ermöglichen, unterstützt O3D nun auch Softwarebeschleunigung zum Rendern von 3D-Grafik.

Ein Vollbildmodus verspricht realistische Grafikanwendungen und als Draufgabe hat Google eine Community-Gallerie für O3D-Programme von Drittentwicklern eingerichtet. Darunter findet sich mit "Infinite Journey" das erste O3D-Spiel, das außerhalb Googles entwickelt wurde. Um es anzutesten, brauchen Nutzer lediglich das O3D-Plug-in für ihren Browser.

Bei der Erstvorstellung im April hat O3D bereits die Möglichkeit hardwarebeschleunigter 3D-Grafik fürs Web geboten. Da aber manche PCs keine geeignete Grafikkarte haben, macht Google nun auch Softwarebeschleunigung möglich, die den Hauptprozessor fürs Rendering nutzt. Das soll einen breiteren Zugang zu 3D-Grafik im Browser ermöglichen. Gleichzeitig bekommen Entwickler die Möglichkeit, passende Hardwarevoraussetzungen für Anwendungen zu definieren, damit O3D möglichst selten auf das Software-Rendering zurückgreifen muss - denn dabei wird Grafik langsamer verarbeitet als bei echter Hardwarebeschleunigung.

Als Beispiele für die Möglichkeiten von O3D muss Google nicht mehr nur auf eigene Projekte zurückgreifen. In der neuen "O3D Community Gallery" können Entwickler ihre O3D-Anwendungen präsentieren. Noch ist die Auswahl an Drittprojekten sehr klein, umfasst aber mit Infinite Journey immerhin schon eine erste Demo eines Spiels des Entwicklerstudios Large Animal Games, das unter anderem bereits Casual Games für soziale Netzwerke entwickelt hat. Diese und andere O3D-Beispielanwendungen können mit Internet Explorer, Firefox, Chrome und Safari getestet werden. Für Windows- und Mac-User genügt es dazu, die aktuelle Version des O3D-Plug-ins herunterzuladen, während Linux-Nutzer O3D erst selbst kompilieren müssen.

Auch mit dem aktuellen Update steht O3D noch relativ am Anfang. Beispielsweise gelten bislang selbst unter Windows nur etwa 15 Grafikkarten-Modelle als definitiv unterstützt. Die frühzeitige Veröffentlichung der Technologie dient Google zufolge der Diskussion mit einer breiten Entwickler-Community über die Einführung eines offenen Webstandards für 3D-Grafik. Ein solcher Standard wird vom Industriekonsortium Khronos Group angestrebt und Google - insbesondere das O3D-Team - ist Teil dieser Bestrebungen. (pte/hal)