Sichtbare Fenstergrößen

Google-Tool Browser-Size hilft bei Webseiten-Layout

Google hat mit Browser Size ein Tool veröffentlicht, das Hilfe bei der sinnvollen Gestaltung von Webseiten verspricht. Denn das Werkzeug zeigt, welcher Bereich für User mit unterschiedlich großen Browserfenstern tatsächlich sichtbar ist. Damit könne sichergestellt werden, dass wirklich wichtige Bedienelemente für möglichst viele Nutzer direkt sichtbar sind.

Um eine Webseite zu testen, wird die URL in Browser Size eingegeben. Ein Overlay zeigt dann auf, welcher Bereich davon bei einigen gängigen Fenstergrößen direkt zu sehen ist. Außerdem wird eine Einschätzung geboten, welcher Anteil der Websurfer Seitenelemente in einem bestimmten Bereich ohne scrollen findet. Grundlage dafür ist eine Statistik, mit welcher Browserfenster-Größe User Google nutzen.

Nicht zuletzt dank Netbooks und Smartphones nutzen heute wieder mehr Internet-User relativ kleine Browserfenster. Um zu verdeutlichen, welche Auswirkungen dies hat, zeigt Browser Size beim ersten Besuch eine Beispielseite. Dort findet sich ein Spenden-Button, der gut 550 Pixel unter dem oberen Rand des sichtbaren Fensterbereichs liegt. Immerhin 30 Prozent der User würden diesen nicht sehen, sondern müssten laut Google scrollen. Das wäre wohl kaum im Interesse des Webdesigners, weshalb der Button weiter oben auf der Webseite angeordnet werden sollte, so die Browser Size-Entwickler.

Browser Size: Ein Overlay zeigt, welcher Bereich davon bei einigen gängigen Fenstergrößen direkt zu sehen ist.
Browser Size: Ein Overlay zeigt, welcher Bereich davon bei einigen gängigen Fenstergrößen direkt zu sehen ist.

" Browser Size kann ein durchaus hilfreiches Werkzeug sein, um einige grundlegende und typische Layoutfehler zu erkennen und zu reduzieren", meint Michael Herczeg, Direktor des Instituts für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität zu Lübeck, gegenüber pressetext. Die Darstellung beim Endbenutzer hänge aber von vielen Faktoren ab, die nicht so einfach erfassbar sind. Dazu zählen beispielsweise gewählte Fenstergrößen, Schriftgrößen, unterschiedliche Rendering-Engines der verwendeten Browser oder Stylesheets.

"Der Betrachtungsausschnitt ist für eine Webseite natürlich wichtig. Danach kommt aber sofort die letztlich entscheidende Frage der Nutzung der sichtbaren Fläche durch geeignete Informationsauswahl, Informationsdarstellung, Informationsdynamik, Lenkung der Aufmerksamkeit, Struktur und Navigation durch eine Webseite", sagt Herczeg. Es gehe dabei auch um Informationsergonomie. Der richtig gewählte Ausschnitt sei eine notwendige, aber keinesfalls hinreichende Voraussetzung für ein gebrauchstaugliches Informations- oder gar Interaktionsangebot.

"Eine professionelle Webseiten-Entwicklung bleibt auch weiterhin eine anspruchsvolle Aufgabe für Anwendungsexperten, Interaktionsdesigner und Software-Ergonomen", betont daher der Software-Ergonomie-Experte. Tools wie Browser Size könnten leicht den Blick für diese umfassende Herausforderung verstellen und den Eindruck vermitteln, dass man mit ein paar solchen Hilfsmitteln zu einer guten Lösung kommen wird. (pte/mje)