Entwicklerkonferenz
Google I/O 2010 eröffnet
Mehr als 5000 Teilnehmer aus 66 Ländern nehmen an rund 100 Technik-Veranstaltungen, Breakout-Sessions und Kamingesprächen teil. Auf der I/O 2010 sprechen zudem mehr als 200 Referenten. Die diesjährige Google I/O steht laut Google ganz im Zeichen der Anerkennung und Würdigung des Internet und seiner Weiterentwicklung zu einer Software-Entwicklungsplattform erster Wahl.
"Man denke nur daran, wie weit sich das Internet seit der letztjährigen Google I/O entwickelt hat. Damals haben wir das Potenzial von HTML 5 demonstriert", erkärte Vic Gundotra, Google Vice President of Developer Platforms. "Seitdem konnten wir eine spannende Entwicklung beobachten: Die Branche bemüht sich darum, das Internet schneller, leistungsfähiger und überall verfügbar zu machen. Von Unternehmen bis zu Verbrauchern, von kleinen Mobilgeräten bis zu Großinstallationen - Reichweite und zunehmende Leistungsfähigkeit des Internet machen es zur Plattform der Zukunft."
In der Eröffnungs-Keynote kündigte Google folgende Neuheiten an:
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Der "Chrome Web Store" ist ein offener Marktplatz für Webanwendungen. Dort finden Internetnutzer die besten Applikationen aus dem gesamten Internet; Entwickler sollen sich darüber neue Anwendergruppen erschließen können.
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Für das "Projekt WebM" kooperiert Google mit einer Reihe von Unternehmen und Mitgliedern der Internet-Community. WebM soll ein offenes Webmedien-Format etablieren (und richtet sich damit klar gegen Konkurrenzprodukte wie Flash oder Silverlight). Dafür hat Google den mit der Übernahme von On2 Technology zugekauften Video-Codec "VP8" als OpenSource freigegeben. VP8 steht für das WebM-Projekt gebührenfrei zur Verfügung.
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Google Wave steht ab sofort allen Nutzern unter wave.google.com als Google-Labs-Produkt offen; eine Einladung ist nicht länger erforderlich. Administratoren von Google Apps bekommen demnächst ebenfalls die Möglichkeit, Wave als ein Labs-Feature zu ihrer Domain hinzuzufügen.
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Mit der "Google App Engine for Business" können Unternehmen eigene Anwendungen auf derselben Infrastruktur entwickeln und pflegen, auf der auch Googles eigene Applikationen laufen. Dabei gibt es zusätzliche Management- und Support-Features wie zentrale Verwaltung aller Unternehmensanwendungen, eine simple Preisstruktur auf Basis von Nutzern und Anwendungen, Premium-Support für Entwickler, ein Service Level Agreement (SLA) für 99,9 Prozent Verfügbarkeit und - später im Laufe des Jahres - Premium-Funktionen wie Cloud-basierendes SQL und SSL.
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Google und VMware kooperieren bei der "Cloud-Portierbarkeit" für Java-Entwickler. Mit nur einem Klick sollen Anwender der aktuellen "SpringSource Tool Suite" und des "Google Web Toolkit" ihre Anwendung auf der Google App Engine for Business, in einer VMware-Umgebung oder in einer anderen Infrastruktur wie etwa Amazon EC2 bereitstellen können.
Noch keine News gab es zum boomenden Smartphone-Betriebssystem Android, bei dem die Version 2.2 "Froyo" kurz bevorsteht. Dazu könnten in der morgigen Keynote (17:30 MESZ) mehr Details folgen. "We have more than one surprise for you", versprach zumindest schon einmal Google-Manager Gundotra.
Mehr Informationen zur Google I/O 2010 finden Interessierte unter code.google.com/events/io/2010/. (Computerwoche/cvi)