Anfragen legen StopBadware lahm

Google-Fehler markiert alle Ergebnisse als bedrohlich

Google unterlief am Samstag, 31.01.2009, ein Fehler, durch den sämtliche Suchergebnisse als Malware-verseuchte Seiten eingestuft wurden. Die Erklärung dafür war laut Google menschliches Versagen.

Wer am Samstag, den 31.01.2009 nachmittags eine Google-Suchanfrage stellte, der wunderte sich wahrscheinlich. Zwar lieferte Google die passenden Ergebnisse, allerdings wurden sämtliche Webseiten als bedrohlich oder mit Malware verseucht markiert. Nutzer erhielten die Warnung „Vorsicht! Diese Seite kann Ihrem Computer schaden“. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Sicherheitsmaßnahme, mit der Google die Endkunden vor Phishing und Webattacken wie Drive-By-Downloads schützen will. Durch den Fehler wurden aber auch harmlose Webseiten, etwa Wikipedia oder Amazon, als verseucht gekennzeichnet.

Normalerweise stammen die Daten für diesen Dienst von der Initiative StopBadware.org. Auch diese Website hatte mit den Folgen des Google-Fehlers zu kämpfen. Denn jede der Warnseiten verlinkte auf StopBadware.org, wodurch die Seite gleichzeitig von Millionen Nutzern auf der ganzen Welt aufgerufen wurde. StopBadware wurde mit Anfragen überschwemmt, das kam de facto einer Denial of Service-Attacke gleich. Maxim Weinstein von StopBadware weist in einem Blog-Eintrag darauf hin, dass StopBadware nichts mit dem Fehler zu tun hatte, auch wenn andere Quellen dies verbreiten würden.

Das Problem ist laut einem offiziellen Google-Blogeintrag auf menschliches Versagen zurückzuführen. Während eines Updates der StopBadware-Liste wurde aus Versehen die URL von "/" als Wert in die Liste eingepflegt. Damit nahm die Suchmaschine an, dass alle URLs mit einem "/" im Namen als Malware-verseucht gelten können. Zwar erkannte das Team den Fehler schnell, bis alle Server aber die aktualisierte Version der Datei erhielten, vergingen rund 40 Minuten. (mja)