Gipfeltreffen

3Com Corebuilder: beim Durchsatz fast ideale Werte

Um die Performanz der beiden Kontrahenten vergleichen zu können, beschränkten wir die Anzahl der an dem Test beteiligten Ports bei den Layer-3-Tests auf zwölf 10/100BaseT-Ports und vier Gigabit-Ports. Die Autonegotiation, mit der die Ports die Bandbreite aushandeln können, war ausgeschaltet. Alle Tests wurden im Full-Duplex-Betrieb durchgeführt. Flußkontrolle und Spanning-Tree-Funktionen waren deaktiviert. Die Messungen konzentrierten sich auf die Performanz auf Layer 2 und Layer 3. Management- und Monitoring-Fähigkeiten konnten wir aus Zeitgründen nicht bewerten.

Einer der wichtigsten Tests stellt die Ermittlung des Durchsatzes dar. Das ist die Datenmenge, die der Switch gerade noch fehlerfrei überträgt, bevor er wegen Überlastung Datenpakete verliert. Die Messung wird je einmal für sämtliche üblichen IP-Paketgrößen durchgeführt. Außerdem variierten wir einen weiteren Parameter: Wir definierten zunächst einen Host pro Subnet, dann zehn und schließlich 100. Bei diesem Meßaufbau ist jeder Port des Switches mit nur einem einzigen Port des Testgenerators (Ixia 1600) verbunden, der Datenaustausch läuft in Vollduplex.

Das Ergebnis dieser Messung wird in Prozent der theoretischen Maximalleistung angegeben. Diese hängt natürlich von der Paketgröße und der verwendeten Bandbreite ab. Bei Fast Ethernet und 64 Byte Paketgröße beträgt sie beispielsweise 148 810 Pakete pro Sekunde.

Den Durchsatz maßen wir zunächst über die Fast-Ethernet-Ports. Dabei waren bei jedem Switch zwölf Ports aktiv. Der Corebuilder erzielte in diesem Test ein fast ideales Ergebnis: Unter fast allen Konstellationen erreichte der Switch die maximal mögliche Datenrate. Ausnahmen gab es lediglich bei der Paketgröße 64 Byte in den Meßdurchgängen mit 10 und mit 100 Hosts pro Subnet: Hier kam er auf immer noch sehr gute 99,4 Prozent Durchsatz. Sein Herausforderer von HP fiel demgegenüber geringfügig ab. Aber auch bei ihm lag keine Einzelmessung schlechter als 99,4 Prozent. Auch der Procurve hatte bei kleinen Paketen die größten Probleme - bei größeren Paketen als 64 Byte erreichte er immer mindestens 99,87 Prozent der maximalen Last, bei vielen Einzelmessungen sogar 100 Prozent. In der ersten Runde geht der Sieg also knapp an den Corebuilder - allerdings verdient auch der HP-Switch die Note "sehr gut".

Als nächstes ermittelten wir den Durchsatz über die Gigabit-Ethernet-Ports. Das Verfahren ist analog zur Messung der Fast-Ethernet-Ports, doch waren hier nur vier Ports pro Switch aktiv, weil der Corebuilder nicht mehr zur Verfügung hat. Es zeigte sich, daß es für das Ergebnis keine Rolle spielt, wie viele Hosts pro Subnet definiert waren. Das Resultat über die Gigabit-Ausgänge ist als gut zu bewerten, doch gibt es auch Kritikpunkte. So erreicht der Corebuilder beim Transport von 64-Byte-Paketen ganze 62,7 Prozent der theoretischen Last. Bei 128-Byte-Paketen erfüllt der 3Com-Vertreter schon knapp 93 Prozent des Maximums, und bei größeren Paketen steht er mit hundertprozentiger Sollerfüllung glänzend da.