Neuer deutscher Mobiltelefon-Hersteller

Gigaset will Smartphones bauen

Das Münchner Unternehmen Gigaset will noch in diesem Jahr mit dem Verkauf von Smartphones beginnen. Damit gäbe es erstmals wieder einen deutschen Smartphone-Hersteller.

Smartphones (und Handys) aus Deutschland sind schon seit einigen Jahren Geschichte. Nach dem tragischen Ende von Benq Mobile (einem Unternehmen, das aus der Übernahme der Siemens-Handysparte Siemens Mobile durch das taiwanische Unternehmen Benq hervorging) im Jahr 2006 beziehungsweise 2007 und der Schließung des Werkes Benq-Mobile-Werkes in Kamp-Lintfort gab es den Handy-Standort Deutschland nicht mehr. Und Smartphones werden vermutlich auch weiterhin nicht in Deutschland hergestellt werden. Allerdings könnte es durchaus sein, dass Deutschland, genauer gesagt München, bald wieder ein Unternehmen vorweisen kann, das hier seinen Unternehmenssitz hat und Smartphones herstellt und verkauft. Die Rede ist von Gigaset.

Viel Glück: Nach schnurlosen Festnetz-Telefone will Gigaset nun auch Smartphones bauen
Viel Glück: Nach schnurlosen Festnetz-Telefone will Gigaset nun auch Smartphones bauen
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Denn die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass das in München beheimatete Unternehmen Gigaset noch im Jahr 2015 Smartphones verkaufen will. Gigaset dürfte den meisten Endanwendern bisher durch schnurlose Festnetztelefone bekannt sein. Doch die Münchner wollen nun auch am Smartphone-Boom mitverdienen, wie Gigaset-Chef Charles Fränkl im SZ-Interview sagte. Angaben zur genauen Technik, zum Preis und zum Verkaufsstart macht Gigaset aber noch nicht. Erste Erfahrung mit mobilen Geräten und mit dem Android-Betriebssystem sammelt Gigaset aber bereits mit seinen Android-Tablets wie dem Gigaset QV830, das sich im Test als solide Massenware ohne besondere Stärken zeigte und vor allem über seinen Preis definiert.

Die Gigaset-Smartphones sollen aber in China produziert werden und zwar zu einem großen Teil in einem Unternehmen, das Gigaset zusammen mit dem Hongkonger Gigaset-Haupteigentümer Pan Sutong gehört. Pan Sutong war im Jahr 2013 bei Gigaset eingestiegen und besitzt mittlerweile einen Großteil der Gigaset-Anteile.

Gigaset war ursprünglich ein Teil des Siemens-Imperiums und ging aus der Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co. KG hervor. Siemens verkaufte den Bereich aber 2008 an einen Finanzinvestor. Danach kränkelte Gigaset vor sich hin.

Gigaset fertigt nach wie vor seine schnurlosen Festnetz-Telefone in Bocholt. (PC Welt/mje)