Gigabit-Ethernet stark im Kommen

IP-Router im ATM-Gewand

Alle namhaften Firmen in der Netzwerk-Industrie erkannten schnell die Signifikanz dieser Entwicklung. Im April 1996 gab Cisco die Übernahme von Stratacom bekannt - mit vier Milliarden Dollar der bislang größte Deal der Branche. Einer der Gründe für den Kauf war ohne Zweifel die Entwicklung eines IP-Switches mit Stratacoms ATM-Hardware.

Im September dieses Jahres verkündete Cisco seine Version von IP-Switching: Tag-Switching. Es kombiniert die Performance und Datenverkehrsmanagement-Fähigkeiten des Layer-2-Switching mit der Skalierbarkeit und Flexibilität von Layer-3-Routing. Cisco will diese neue Technik zunächst in seinen Routern der 7500-Serie und den Stratacom-PPX-Switches implementieren. Weiterhin ist geplant, Tag-Switching als IOS-Software-Upgrade auf anderen Routern und ATM-, WAN- und LAN-Switches anzubieten.

Cisco arbeitet unterdessen an Details der Spezifikation und versucht, eine Tag-Switching-Arbeitsgruppe innerhalb der IETF zu organisieren. Ipsilon hat bereits Teile seines IP-Switching als Spezifikationen RFC1953, RFC1954 und RFC1987 etabliert. Um sich ein Stück von Ciscos Router-Kuchen abzuschneiden, schleicht sich Ipsilon durch die Hintertür ein: Auf der NGN gab die Firma bekannt, daß sie Ciscos IGRP-Routing-Protokoll für die Integration in seine IP-Switches umgewandelt habe. Damit bietet Ipsilon Cisco-Kunden die Auswahl zwischen IP- und Tag-Switching.