Gigabit-Ethernet stark im Kommen

Rosige Zukunft für Gigabit-Ethernet

Doch selbst im Backbone ist ein Erfolg von ATM nicht garantiert: Gigabit-Ethernet kommt. Schon auf dem diesjährigen ATM-Forum behauptete Ed Kozel von Cisco, daß Gigabit-Ethernet um die Hälfte billiger sein könnte als ATM mit 622 MBit/s. Laut einer Studie von Dataquest soll Gigabit-Ethernet bis zum Jahr 1999 ATM bei weitem überholen.

Andy Bechtolsheim, Vize-Präsident der Gigabit-Switching Gruppe (Cisco), sieht ebenfalls eine rosige Zukunft für Gigabit-Ethernet. Er empfahl den Zuhörern, LAN-Hubs auf LAN-Switches aufzurüsten, Cat-5-UTP-Kabel für die Unterstützung von 100/1000 MBit/s bis zum Desktop und 50-m-Fiber für Gigabit-Backbones zu installieren, Desktop-LANs auf 100-MBit/s-Ethernet umzustellen und LAN-Backbones durch Gigabit-Ethernet zu ersetzen. Laut Bechtolsheim ist Gigabit-Ethernet der einfachste, schnellste und kompatibelste Weg zur Skalierung von LANs. Er bezeichnete Token-Ring und FDDI als irrelevant, da sie nicht zu skalieren seien, und sieht aus Kosten- und Inkompatibilitätsgründen keinen signifikanten Marktanteil für ATM im LAN.

Diese Prognosen und Empfehlungen hörte die Firma Ipsilon Networks, die ihr IP-Switching über ATM anpries, gar nicht gerne. Ipsilon stellte im März dieses Jahres ihren ersten IP-Switch vor, der direkt auf ATM-Hardware implementiert ist. Auf diesem Weg umgeht man laut Hersteller die komplexe Serie der Standard-Protokolle des ATM-Forums. Was übrigbleibt, ist im Grunde genommen ein IP-Router in schnellem ATM-Hardware-Gewand, der seine Routing-Software für kurzlebigen und ATM-Hardware für langlebigen Datenfluß einsetzt.