Gibt es Strom bald auch kabellos?

An der Universität von Michigan haben Physiker angeblich eine Möglichkeit gefunden Mikrowellen auf einen Punkt zu lenken, der 20-mal kleiner ist als ihre Wellenlänge. Das soll mit Hilfe einer neuen „Superlinse“ geschehen. Eine derartige Auflösung wurde bisher offenbar für unmöglich gehalten und könnte die Kapazität besitzen, Strom drahtlos zu übertragen. Unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit wäre eine herkömmliche Linse nicht dazu in der Lage, Licht auf mehr als die Hälfte der Wellenlänge, das Diffraktions-Limit, zu reduzieren. Diese Tatsache begrenzt zum Beispiel die Datenmenge, die auf einer CD gespeichert werden kann.

Laut Anthony Grbic, einem der Forscher, besteht die neue Linse aus einem 127 Mikrometer dicken Plättchen aus Teflon und Keramik mit einer Kupferabdeckung. Das Gute daran wäre, dass diese Linsen sehr plan und zudem durch Photolithographie leicht herstellbar seien. Indem die Forscher das Kupfer selektiv durch Ätzung entfernen, konnten angeblich mehrere Kondensatoren hergestellt werden, die sandwichartig aufeinander gelagert sind. In der Linse interagieren die Kondensatoren direkt mit elektromagnetischen Wellen wie Licht. Dadurch lässt sich die Länge der eintreffenden Strahlen laut Grbic extrem stark reduzieren. Das Forscherteam soll bereits verschiedenen Einsatzmöglichkeiten für die neuen Superlinsen planen. Sie könnten auch dabei behilflich sein, Techniken zum drahtlosen Stromtransfer zu verfeinern. Die Linsen sind den Wissenschaftlern zufolge in der Lage, energie-dichtere Strahlen der elektromagnetischen Wellen zu produzieren, die für den Stromtransfer nötig wären. (jdo)

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