Gesundheitskarte: Test nun auch in Sachsen
Ab morgen können sie diese in 25 ausgewählten Arztpraxen nutzen. Dabei soll geprüft werden, wie gut die Lesegeräte und der Datenfluss im Alltag funktionieren. Der Großtest sei ein wichtiger Meilenstein bei der bundesweiten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte im Jahr 2008, so der Bitkom.
„Endlich gewinnt eines der größten deutschen IT-Vorhaben an Fahrt. In der Vergangenheit ist viel Zeit vergeudet worden, weil es an einem straffen Projektmanagement bei der Gesundheitskarte fehlte“, kommentiert Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bitkom.
Nach einer Studie der medizinischen Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenkassen, Apotheken und Kliniken sollen sich mit der Gesundheitskarte jährlich über 500 Millionen Euro einsparen lassen. Weitere vorausgesagte Vorteile sind geringerer Missbrauch, schnellere Abrechnungen und Vermeidung von Doppelbehandlungen.
Die Entwicklungskosten der an dem Projekt beteiligten Unternehmen belaufen sich schon jetzt auf 170 Millionen Euro. Bei dem Vorhaben gehe es letztlich auch um den Innovationsstandort Deutschland. „Wenn wir in Deutschland zu lange warten, werden wir bald nur noch Lösungen aus dem Ausland einkaufen. Drücken wir aber jetzt aufs Tempo, können wir hier zu Lande die Grundlagen für ein Vorzeigeprojekt mit Weltmarktpotenzial legen. Die beiden Testregionen spielen dabei eine wichtige Rolle“, sagte Harms.
Der Startschuss für den ersten Großtest war Anfang vergangener Woche im schleswig-holsteinischen Flensburg gefallen. Weitere Testregionen in anderen Bundesländern folgen 2007. Gleichzeitig werden die Funktionen der Gesundheitskarte schrittweise erweitert. Bisher sind auf ihr vor allem allgemeine Informationen zum Inhaber gespeichert. 2007 kommt unter anderem das elektronische Rezept hinzu. Ein Ausdruck auf Papier ist damit nicht mehr nötig. (Detlef Scholz)
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